VI. Bacchus-Saal. U7
der Doris sich nach aussen dreht, so dass beide
Gruppen sich nicht begegnen, sondern von zwei
fast entgegengesetzten Seiten aus dem Beschauer
entgegen zu kommen scheinen. Dass aber ferner
die beiden Flügel, welche sich an diese Spitzen
des Zuges anschliessen, gewissermassen nach hinten
zurückweichen, ist durch das besondere Maass der
Ausführung erreicht worden. Die voraussetzliche
Aufstellung des Werkes unter der Vorhalle eines
Tempels verlangte überhaupt eine mehr massige
Behandlung, indem bei der nicht vollen Beleuch-
tung zu feine Details dem Blicke verloren gegan-
gen sein und noch dazu die Wirkung der Massen
zerstört haben würden. Je mehr aber die Ent-
fernung vom Mittelpunkte wächst, um so mehr
nimmt auch das Maass der Ausführung ab, so dass
gegen die Enden zu die Arbeit wie vernachlässigt
und fast nur in grossen Massen skizzirt erscheint.
Gerade dadurch ist aber erreicht, dass das Auge
bestimmt auf die Mitte hingeführt wird, dass diese
dem Beschauer entgegen zu kommen scheint, wäh-
rend die Flügel noch in einiger Entfernung zurück-
bleiben.
Dieser weisen Oekonomie der Ausführug ge-
genüber erscheint die Fülle der Phantasie in der
Erfindung in um so glänzenderem Lichte. Der
•einfache Grundgedanke der Composition ist durch
die phantastischen Körper der Meerthiere zur reich-
sten Mannigfaltigkeit der Linien entwickelt, in
welche sich namentlich die weiblichen Figuren wie
•ungesucht, aber mit einer auf das Feinste berech-
neten Grazie einfügen. Der Gefahr aber, bei der
Darstellung dieser Geschöpfe des feuchten Elements
10*
der Doris sich nach aussen dreht, so dass beide
Gruppen sich nicht begegnen, sondern von zwei
fast entgegengesetzten Seiten aus dem Beschauer
entgegen zu kommen scheinen. Dass aber ferner
die beiden Flügel, welche sich an diese Spitzen
des Zuges anschliessen, gewissermassen nach hinten
zurückweichen, ist durch das besondere Maass der
Ausführung erreicht worden. Die voraussetzliche
Aufstellung des Werkes unter der Vorhalle eines
Tempels verlangte überhaupt eine mehr massige
Behandlung, indem bei der nicht vollen Beleuch-
tung zu feine Details dem Blicke verloren gegan-
gen sein und noch dazu die Wirkung der Massen
zerstört haben würden. Je mehr aber die Ent-
fernung vom Mittelpunkte wächst, um so mehr
nimmt auch das Maass der Ausführung ab, so dass
gegen die Enden zu die Arbeit wie vernachlässigt
und fast nur in grossen Massen skizzirt erscheint.
Gerade dadurch ist aber erreicht, dass das Auge
bestimmt auf die Mitte hingeführt wird, dass diese
dem Beschauer entgegen zu kommen scheint, wäh-
rend die Flügel noch in einiger Entfernung zurück-
bleiben.
Dieser weisen Oekonomie der Ausführug ge-
genüber erscheint die Fülle der Phantasie in der
Erfindung in um so glänzenderem Lichte. Der
•einfache Grundgedanke der Composition ist durch
die phantastischen Körper der Meerthiere zur reich-
sten Mannigfaltigkeit der Linien entwickelt, in
welche sich namentlich die weiblichen Figuren wie
•ungesucht, aber mit einer auf das Feinste berech-
neten Grazie einfügen. Der Gefahr aber, bei der
Darstellung dieser Geschöpfe des feuchten Elements
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