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4. Thorikos.

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der es wieder zweifelhaft bleibt, ob sie auf die ländlichen oder die städtischen Dionysien
zu beziehen ist.
12. Kephale. Nördlich von Keratea glaubte Wheler (Travels 448) noch die Ruine
eines Theaters zu erkennen.
13. Aigilia. Aus Kalyvia-Kuvara stammt die choregische Weihinschrift des Ti-
mosthenes und seiner Söhne (AM 12, 1887, 281 Nr. 178. JG II 1282), von denen wir aus
JG II 114 C und Dem. XLIX p. 1193 wissen, daß sie dem Demos Aigilia angehörten.
Wieder ist die Beziehung auf die ländlichen Dionysien ungewiß.
14. Phlya. Jsaios VIII 15: Der Sprecher will zeigen, daß Kiron sein mütterlicher
Großvater war und führt daher an, daß er ihn an den Dionysien auf sein Gut in Phlya
mitnahm zai /zW exsivov re eftecoqov[xsv Ka’&Yj/j.evoi nag’ uvtov.
15. Paiania. Inschrift in Liopesi JG II 1277:
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Arj^p.OO'&evrjq A[. . .
16. Brauron. 17. Athmonon. Ob bei den der Artemis geweihten Brauronien
und Amarysien szenische Aufführungen stattfanden, ist ganz unsicher.
4. Thorikos.
Tafel 1. 2.
Die älteren Beschreibungen, als erste die von Dodwell (Glass. Tour through Greece (1819) I 534
mit Ansichtszeichnung) sind wieder abgedruckt Papers IV 23 fg., bieten aber nichts erhebliches. Die
Ausgrabung der amerikanischen Schule 1886 sind veröffentlicht von W. Miller, Papers of the Am. School
at Athens IV 1885-86, 1 fg., Taf. 1—6, mit Plan von Trowbridge (= Taf. 1); dazu ein scharfsinniger
Nachtrag von W. Cushing 23 fg. Schematisierter Plan bei D-Pl109 Fig. 43; danach Bi eber 20 Abb. 23;
Flickinger, Greek Theater3 227 Fig. 70; 71. Phot. d. Ath. Inst. 52—54, 75, 79. Wir untersuchten das
Theater am 3. VI. 23.
Die Blüte von Thorikos, das schon mykenisch besiedelt war, liegt in der älteren
Zeit. Es war eine der zwölf attischen Urstädte, die Theseus im Synoikismos vereinigte
und sein Hafen hatte schon im Mythos Bedeutung. Hier kam Dionysos zuerst nach Attika
(Nonn. 13, 187), hier will Demeter von Kreta her gelandet sein (Hom. Hymn. in Cer. 126;
über andere Beziehungen zu Kreta vgl. Gruppe Griech. Kulte und Mythen 41). Der Gau
war sehr volkreich und die nahegelegenen Silberminen (Plin. n. h. 37, 18, 3; 4, 11) werden
den Wohlstand der Stadt begründet haben. Im 23. Jahre des peleponnesischen Krieges
410/9 v. C. wird Thorikos von den Athenern zum Schutz der Silberminen von Laurion
stark befestigt (Xen. Hell. I 2, 1; de vect. 4, 43). Später hört man nichts mehr von
ihm außer gleichgültigen Nennungen bei Strabo (IX 397—99; X 485). Schon im 1. Jh. n. C.
sagt der Geograph Mela (de situ orbis 2, 3): Thoricus et Brauronia, olim urbes, jam tan-
tum nomina. Das Fieber wird vor allem an der frühen Verödung schuld gewesen sein,
seinetwegen fanden wir eine neuere Arbeiterniederlassung bereits wieder verlassen.
Das Theater liegt auf dem sanften untersten Hang des Stadtberges etwa 20 m
über der Ebene. Es ist nach Süden gewendet mit dem Blick auf die Helenainsel Ma-
Abb. d. philos.-philol. u. d. hist. Kl. XXXIII. Bd. 1. Abh. 2
 
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