Neapel. Genua. 247
Giovanni da Nola (s. d. Sculptur) ist vielleicht im Detail nirgends
mehr ganz rein, bei seinen Schülern tritt vollends jener Sehwulst ein,
der das Architektonische wie das Vegetabilische des wahren Cha-
rakters beraubt. Als Ganzes wirken ihre Arbeiten immer; selbst den
(früher sehr überschätzten) Brunnen des Domenico di Auria beia
S. Lu-cia wird man glücklich gedacht finden.
Einzelne gute Portale des XV. Jahrhundert findet man am Gesü b
nuovo, an dem Bau neben der Annunziata, einfachere an S. Angelo c
a Nilo, an S. Arpino, u. a. a. O.
In Genua setzte sich die Zierweise der Renaissance wie der
betreffende Styl der Architektur und selbst der Sculptur nur langsam
durch. Er drang weniger von Toscana als von Oberitalien her ein.
Das frühste, noch halbgothische Denkmal, die Fronte der J o h a n- d
nescapelle im Dom, ist erst 1451 begonnen und das Ganze, ab-
gerechnet die neuern Veränderungen, 1496 vollendet. Dieses einst
gewiss vorzüglich interessante Ziergebäude hat durch barocke Zu-
thaten im Innern seinen besten Reiz verloren; in der leichten und
schönen Anlage tönt er noch nach.
Sodann ist Genua vorzüglich reich an marmornen Thürein-
fassungen, welche mit Arabesken oft reichen lombardischen Styles,
wenigstens mit Medaillonköpfen und prächtigem Obersims verziert sind.
Es war eine der wenigen möglichen Arten, dem kajütenhaften Woh-
nen in engen Strassen einen bessern Ausdruck zu verleihen. Die
besten, die mir zufällig vorgekommen sind, finden sich an einem Hause e
auf Piazza S. Matteo, an einem andern auf einem Plätzchen hinter
S. Giorgio, N. 1200, und im Hausflur eines grossen Gebäudes auf
Piazza Possatello (von einer Kirche entlehnt?). Vgl. oben S. 198.
Der marmorne Orgellettner in S. Stefano ist eine leidliche, wahr- f
scheinlich florentinische Arbeit, vom Jahr 1499.
In S. Maria di Castello bildet die Nische des 3. Altars rechts,?
mit dem schönen Bilde des Saechi (1524), der Innenbekleidung von
glasirten Platten, und der äussern Einfassung ein sehr artiges Ganzes.
Schon mehr antikisirend, in zum Theil sehr schöner Ausbildung,
die Decorationen des Montorsoli in S. Matteo, hauptsächliche die h
Giovanni da Nola (s. d. Sculptur) ist vielleicht im Detail nirgends
mehr ganz rein, bei seinen Schülern tritt vollends jener Sehwulst ein,
der das Architektonische wie das Vegetabilische des wahren Cha-
rakters beraubt. Als Ganzes wirken ihre Arbeiten immer; selbst den
(früher sehr überschätzten) Brunnen des Domenico di Auria beia
S. Lu-cia wird man glücklich gedacht finden.
Einzelne gute Portale des XV. Jahrhundert findet man am Gesü b
nuovo, an dem Bau neben der Annunziata, einfachere an S. Angelo c
a Nilo, an S. Arpino, u. a. a. O.
In Genua setzte sich die Zierweise der Renaissance wie der
betreffende Styl der Architektur und selbst der Sculptur nur langsam
durch. Er drang weniger von Toscana als von Oberitalien her ein.
Das frühste, noch halbgothische Denkmal, die Fronte der J o h a n- d
nescapelle im Dom, ist erst 1451 begonnen und das Ganze, ab-
gerechnet die neuern Veränderungen, 1496 vollendet. Dieses einst
gewiss vorzüglich interessante Ziergebäude hat durch barocke Zu-
thaten im Innern seinen besten Reiz verloren; in der leichten und
schönen Anlage tönt er noch nach.
Sodann ist Genua vorzüglich reich an marmornen Thürein-
fassungen, welche mit Arabesken oft reichen lombardischen Styles,
wenigstens mit Medaillonköpfen und prächtigem Obersims verziert sind.
Es war eine der wenigen möglichen Arten, dem kajütenhaften Woh-
nen in engen Strassen einen bessern Ausdruck zu verleihen. Die
besten, die mir zufällig vorgekommen sind, finden sich an einem Hause e
auf Piazza S. Matteo, an einem andern auf einem Plätzchen hinter
S. Giorgio, N. 1200, und im Hausflur eines grossen Gebäudes auf
Piazza Possatello (von einer Kirche entlehnt?). Vgl. oben S. 198.
Der marmorne Orgellettner in S. Stefano ist eine leidliche, wahr- f
scheinlich florentinische Arbeit, vom Jahr 1499.
In S. Maria di Castello bildet die Nische des 3. Altars rechts,?
mit dem schönen Bilde des Saechi (1524), der Innenbekleidung von
glasirten Platten, und der äussern Einfassung ein sehr artiges Ganzes.
Schon mehr antikisirend, in zum Theil sehr schöner Ausbildung,
die Decorationen des Montorsoli in S. Matteo, hauptsächliche die h