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des Adels bejahen oder verneinen. Dante z. B. leitet noch 0 5. Abschnitt.
aus der einen aristotelischen Definition „Adel Leruhe auf
Trefflichkeit und ererbtem Reichthum" seinen Satz her:

Adel beruhe auf eigener Trefflichkeit oder auf der der Vor-
fahren. Aber an andern Stellen giebt er sich damit nicht
mehr zufrieden; er tadelt sich^), weil er selbst im Paradies,
im Gespräch mit seinem Ahn Cacciaguida, der edlen Her-
kunst gedacht habe, welche doch nur ein Mantel sei, von
dem die Zeit beständig abschneide, wenn man nicht täglich
neuen Werth hinzusetze. Und im Convito^) löst er den
Begriff nodile und nodiltu sast gänzlich von jeder Bedin-
gung der Geburt ab und identifieirt ihn mit der Anlage
zu jedem sittlichen und intellectuellen Vorrang; ein beson-
derer Accent wird dabei aus die höhere Bildung gelegt,
indem die uolliltu die Schwester der tilosotiu sein soll.

Je consequenter hierauf der Humanismus sich die An- Negaüon des
schauungsweise der Jtaliener dienstbar machte, desto fester ^ls.
überzeugte man sich auch, daß die Abstammung über den
Werth des Menschen nicht entscheide. Jm XV. Jahr-
hundert war dieß schon die herrschende Theorie. Poggio
in seinem Gespräch „vom Adel"^) ist mit seinen Jnterlo-
cutoren — Niccolo Niccoli und Lorenzo Medici, Bruder des
großen Cosimo — schon darüber einverstanden, daß es
keine andere Nobilität mehr gebe als die des persönlichen
Verdienstes. Mit den schärfsten Wendungen wird Manches
von dem persifflirt, was nach dem gewöhnlichen Vorurtheil
zum adlichen Leben gehört. „Vom wahren Adel sei Einer
„nur um so viel weiter entsernt, je länger seine Vorfahren
„kühne Missethäter gewesen. Der Eifer für Vogelbeize und
„Jagd rieche nicht stärker nach Adel als die Nester der be-
„treffenden Thiere nach Balsam. Landbau, wie ihn die

OaMe, äe llionareMa I^. II, eax. 3.

karaäido XVI, Anfang.

vanto, Oollvlto, fast der ganze Irattato IV. u m. a. Stellen.

?OAAll oxera, vial. äe llodilitate.
 
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