sei eme Lüge, so rmtersuche er die Cloaken der Nonnen-
klöster und er wird darin einen VorraLH von zarten Knöchlein
finden nicht viel anders als in Bethlehem zu Herodes Zei-
ten." Solche und andere Sachen birgt das Klosterleben.
Freilich machen einander die Mönche es in der Beichte
hequem und dictiren ein Paternoster für Dinge um derent-
willen fie einem Laien nlle Absolution versagen würden
gleich einem Ketzer. „Darum öffne sich die Erde und ver-
schlinge solche Verbrecher lebendig sammt ihren Gönnern."
An einer andern Stelle äußert Massuccio, weil die Macht
der Mönche doch wesentlich auf der Furcht vor dem Jenseits
beruhe, einen ganz merkwürdigen Wunsch: „es gäbe keine
bessere Züchtigung für sie, als wenn Gott recht bald das
Fegefeuer aufhöbe; dann könnten sie nicht mehr von Al-
mosen leben und müßten wieder zur Hacke greifcn".
Wenn man unter Ferrante und an ihn so schreiben
durfte, so hing dicß vielleicht damit zusammen, daß der
König durch ein auf ihn gemünztes falsches Wunder er-
bittert war'). Man hatte ihn durch eine bei Tarent ver-
grabene und hcrnach gefundcne Bleitafel mit Jnschrift zu
eincr Judenverfolgung ähnlich der spanischen zu zwingen
gesucht, und, als er den Betrug durchschaute, ihm Trotz
geboten. Auch einen falschen Faster hatte er entlarven
laffen, wie schon früher einmal sein Vater König Alfonso
that. Der Hof hatte wenigstens am dumpfen Aberglauben
keine Müschuld^).
Wir haben einen Autor angehört, dem es Ernst war,
und er ist lange nicht der einzige in seiner Art. Spott
und Schimpf über die Bettelmönche sind vollends maffen-
weise vorhanden und durchdringen die ganze Literatur.
Man kann kaum daran zweifeln, daß die Renaissance binnm
^) das Fclgende vgl. aovian. kontan. ä6 sermone, I^. II. und
LancwllO) ?L>.rt6 I, t^ov. 32.
Wcßhalb auch scnft Ln seincr Nähe Ucß Wesen cffen denuncirt wer-
dcn durfte. Vgl auch aoviun. ?ontsm.: ^utoniu8, und LNaron.