SCHULE DÜRERS IN NÜRNBERG
607
1506 zu erwähnen,
die Glasmalerei —
es seien die Fenster
der Schreier-Ka-
pelle in Schwä-
bisch-Gmünd von
1505 und die der
Pfarrkirche in
Gründlach vom
gleichen Jahre zi-
tiert — und nicht
zuletzt die Tafel-
malerei beeilen
sich, den spätgoti-
schen Stil zugun-
sten der volleren
Dürerschen For-
menbildung aufzu-
geben. Selbst die
Werkstattdes alten
Wolgemut scheut
sich nicht, den Um-
schwung mitzuma-
chen; der Schwaba-
cher und andere
spätere Altäre aus
dem ersten Jahr-
zehnt des 16. Jhhs.
liefern dafür den
Beweis. Aus dem
Bestreben, den ge-
nialen Meister
nachzuahmen, ent-
stehen eine Anzahl
von Arbeiten, die
seinen Stil wört-
lich übernehmen;
ganze Figuren und
123. Dürer: Jakob Muffel 1526. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum
Kompositionen werden kopiert. Die leere dekorative, oberflächliche Hand der Nachahmer ist
oft ohne weiteres nicht erkannt worden; es sei nur die gegen 1505 entstandene, dem
Schäufelein zugeschriebene, aus sieben Tafeln bestehende Passion der Dresdener Gemälde-
galerie (Bd. 1, Abb. 15) ’genannt, ferner die Zeichnungen der grünen Passion in Wien,
denen sich eine erhebliche Reihe von Tafelbildern und Handzeichnungen angliedern. Über-
haupt ist der Anblick des Nürnberger Betriebs in der Malerei zu Dürers Lebzeiten oft nicht
besonders erfreulich, da selten einer der zahlreichen, nicht unbegabten Schüler von dem
607
1506 zu erwähnen,
die Glasmalerei —
es seien die Fenster
der Schreier-Ka-
pelle in Schwä-
bisch-Gmünd von
1505 und die der
Pfarrkirche in
Gründlach vom
gleichen Jahre zi-
tiert — und nicht
zuletzt die Tafel-
malerei beeilen
sich, den spätgoti-
schen Stil zugun-
sten der volleren
Dürerschen For-
menbildung aufzu-
geben. Selbst die
Werkstattdes alten
Wolgemut scheut
sich nicht, den Um-
schwung mitzuma-
chen; der Schwaba-
cher und andere
spätere Altäre aus
dem ersten Jahr-
zehnt des 16. Jhhs.
liefern dafür den
Beweis. Aus dem
Bestreben, den ge-
nialen Meister
nachzuahmen, ent-
stehen eine Anzahl
von Arbeiten, die
seinen Stil wört-
lich übernehmen;
ganze Figuren und
123. Dürer: Jakob Muffel 1526. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum
Kompositionen werden kopiert. Die leere dekorative, oberflächliche Hand der Nachahmer ist
oft ohne weiteres nicht erkannt worden; es sei nur die gegen 1505 entstandene, dem
Schäufelein zugeschriebene, aus sieben Tafeln bestehende Passion der Dresdener Gemälde-
galerie (Bd. 1, Abb. 15) ’genannt, ferner die Zeichnungen der grünen Passion in Wien,
denen sich eine erhebliche Reihe von Tafelbildern und Handzeichnungen angliedern. Über-
haupt ist der Anblick des Nürnberger Betriebs in der Malerei zu Dürers Lebzeiten oft nicht
besonders erfreulich, da selten einer der zahlreichen, nicht unbegabten Schüler von dem