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Burger, Fritz; Schmitz, Hermann; Beth, Ignaz; Burger, Fritz [Mitarb.]; Schmitz, Hermann [Mitarb.]; Beth, Ignaz [Mitarb.]; Schmitz, Hermann [Mitarb.]; Beth, Ignaz [Mitarb.]
Die deutsche Malerei vom ausgehenden Mittelalter bis zum Ende der Renaissance (Band 3): Oberdeutschland im 15./16. Jahrhundert — Berlin-Neubabelsberg: Akad.Verl.-Ges. Athenaion, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.61917#0156
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DER ISENHEIMER ALTAR

133. Matthias Grünewald: Weihnachten vom Isenheimer Altar, um 1515. Colmar, Museum


Sandrart, der in der 1. H. des 17. Jhhs. aus dem Munde von Nachkommen Grünewaldscher
Schultradition wichtige Nachrichten über den Meister gesammelt hat, berichtet, daß er
meistens in Mainz gelebt, wo er „ein eingezogenes, melancholisches Leben geführt“ habe.
Im ersten Bande sind bereits aus dem Isenheimer Altar die Kreuzigungsgruppe (Farben-
tafel VI) sowie die Auferstehung Christi abgebildet. Hier sind die Weihnachtsszene (Abb. 133),
die Antoniusbilder (Abb. 134) und die Verkündigung (Taf. XXXXIII) hinzugefügt.
DerAufbau desAltares schließt sich an die großen, oberrheinisch-schwäbischen spätgotischen
Schnitzaltäre mit mehreren Paaren gemalter Flügel an; er ist in ihrer Reihe einer der spätesten
und glänzendsten. Der Mittelschrein birgt die Schnitzfiguren des hl. Antonius sowie der hl. Augu-
stinus und Hieronymus in einer von üppig verschlungenem Rankenwerk gebildeten Laube, die
Predella zeigt in Schnitzerei Christus und die zwölf Apostel. Das erste Flügelpaar enthält
auf den Innenseiten die hl. Einsiedler Paulus und Antonius zur Linken und die Versuchung
des Antonius zur Rechten. Zugeklappt zeigen diese Flügel auf der Rückseite zusammen mit
den Innenseiten des zweiten Flügelpaares von links nach rechts Verkündigung, Geburt des
Kindes, Maria mit dem Kinde und Auferstehung Christi. Die Außenseiten des zweiten
Flügelpaares endlich schildern die Kreuzigung und die Innenseiten eines dritten festen
 
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