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Burger, Fritz; Schmitz, Hermann; Beth, Ignaz; Burger, Fritz [Contr.]; Schmitz, Hermann [Contr.]; Beth, Ignaz [Contr.]; Schmitz, Hermann [Contr.]; Beth, Ignaz [Contr.]
Die deutsche Malerei vom ausgehenden Mittelalter bis zum Ende der Renaissance (Band 3): Oberdeutschland im 15./16. Jahrhundert — Berlin-Neubabelsberg: Akad.Verl.-Ges. Athenaion, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.61917#0179
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NIKOLAUS MANUEL

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153. Hans Leu: Landschaft im Hintergrund des Hieronymusbildes. Basel, Museum


und grundierten Zeichnungen Baldungs. Malerische Wald- und Berglandschaften, durch Licht und Wolken
belebt, bilden meist die Hintergründe. Als ein unmittelbarer Ausschnitt aus der heimischen Umgebung
erscheint die Seelandschaft des Votivbildes mit der Anna Selbdritt (1522—24) im Baseler Museum. Hinter
den reich bebauten Ufergeländen ziehen sich teils bewaldete Mittelgebirge hin, über deren Kuppen sich
die weißen Häupter der Hochalpen in das dunkle Himmelsblau erheben. Der erste Lehrer Manuels in der
Tafelmalerei scheint Hans Fries gewesen zu sein. Hierfür spricht das früheste Bild Manuels, die Tafel mit
der Geburt der Maria und dem Lukas, der die Madonna malt, im Berner Kunstmuseum, deren Entstehung
um 1512 anzusetzen ist. Hier fällt aber schon die zartempfundene See-und Berglandschaft im Hintergründe
auf. Seit 1524 hat Manuel, als Landvogt in Erlach an den reformatorischen und politischen Schicksalen
Berns lebhaft beteiligt, fast nicht mehr künstlerisch gearbeitet. Im Jahre 1522 zog er wieder in den mai-
ländischen Feldzug und wurde bei Novara verwundet. Se(t dieser Zeit verfaßte er eine Reihe von Fastnachts-
spielen und Satiren im Kampfe für die Reformation (1522 „Vom Papst und seiner Priesterschaft“, „Von
Papst und Christi Gegensatz“, 1525 „Der Ablaßkrämer“, 1526 „Das Barbali“). In der „Klagered des armen
Götzen“, die beim Bildersturm von 1528 entstand, beklagt er die zugrundegehenden Bildwerke.
 
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