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Burger, Fritz; Schmitz, Hermann; Beth, Ignaz; Burger, Fritz [Mitarb.]; Schmitz, Hermann [Mitarb.]; Beth, Ignaz [Mitarb.]; Schmitz, Hermann [Mitarb.]; Beth, Ignaz [Mitarb.]
Die deutsche Malerei vom ausgehenden Mittelalter bis zum Ende der Renaissance (Band 3): Oberdeutschland im 15./16. Jahrhundert — Berlin-Neubabelsberg: Akad.Verl.-Ges. Athenaion, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.61917#0225
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CRANACHS RELIGIÖSE BILDER

675

193. Lucas Cranach d. Ä.: Prinzessin Sibylle von Cleve
als Braut. Weimar



194. Lucas Cranach d. Ä.: Christiana Eulenau. Dresden,
Gemäldegalerie

Aschaffenburg; den Bischof von Eichstädt Gabriel von Eyb malt er 1520 in Anbetung der
hl. Willibald und Walburg (Bamberger Galerie). Erst späterhin werden allegorisch-religiöse und
moralische Tendenzbilder im Dienste der Reformation häufiger; die Mehrzahl derselben ist von
geringerem künstlerischem Wert. Die Kirchen Sachsens, Brandenburgs und Anhalts (Dessau,
Köthen, Nordhausen) verlangten eifrig nach Cranachschen Bildern der Art. Auf dem Abend-
mahl in St. Agnes in Köthen und auf anderen Bildern sieht man Christus und die Apostel,
letztere mit den Köpfen Georgs und Joachims von Anhalt und der sächsischen Reformatoren.
Um die zahlreichen Bedürfnisse zu befriedigen, wurden Wiederholungen hergestellt, und so
findet man heute noch in den Kirchen dieser Landstriche viele sogenannte Cranachsche
Altarbilder. Die Holzschnitte der seit den zwanziger Jahren in Wittenberg gedruckten Bibel-
übersetzungen und Lutherschen Schriften sind fast alle nur Arbeiten seiner Schule.
Vortreffliches leistet Cranach jetzt im Porträt (Abb. 190—195). Die Kurfürsten Johann
und Johann Friedrich und ihre Frauen und Kinder, Luther und seine Eltern (auf der Wart-
burg 1527), Melanchthon sind wiederholt von ihm gemalt worden. Von Luther hat Cranach
einige ausgezeichnete Holzschnittbildnisse herausgebracht. Die aquarellierte Zeichnung eines
bärtigen Mannes in Berlin ist des jüngeren Holbein, dem sie lange zugeschrieben wurde, würdig.
 
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