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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 6
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Die Burgenfahrten der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen im Jahre 1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0131
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sandten. Nachdem Herr Konscrvator Prosessor Luthmer aus Frankfurt einen inter-
essanten Vortrag über die Geschichte und den Bau des Klosters gehalten und die Besichtigung
der berühmten romanischen Klosterkirche stattgefunden, neigte der erste Tag der Burgenfahrt
1912 sich seinem Ende.

Der Tag in Nassau wird den Burgenfahrern stets eine liebe Erinnerung sein und vielen
von ihnen Veranlassung geben, das altehrwürdige Städtchen und scine Umgebung, diescn Edcl-
stein deutscher Landschaft, diese geschichtlich geheiligte Stätte, wieder aufzusuchen und seinen
Nuhm in alle Teile unseres Vaterlandcs zu tragen.

Die Abendschatten senkten sich schon ins Tal, als die Burgcnsahrer sich zur Weitersahrt
nach Bad Ems, dem Endziel des heutigen Tages, anschickten. Nach kurzer Fahrt war der
freundliche Ort erreicht und
jeder strebte seinem Quartier
zu, um den äußerenMenschen
sür das angesagte Fest in
den Räumen des Kurhotels,
das den Schluß dcs Tages
bilden sollte, wieder herzu-
richten.

Bad Ems liegt lang-
gestreckt an beiden Afern der
Lahn, da sich der Ort insolgc
der hier nur geringen Breite
des Lahntales nur längs des
Flusses ausbreiten konnte.

Das Bad ist einer der ültesten
und berühmtesten Badeorte
Deutschlands. Auher dem
alten Kurhause, das im
konnnenden Winter einen
durchgreifenden Umbau er-
sährt, bietet der im Kurgarten errichtete Kursaal, umgeben von Lesezimmern, Festsälen usw.,
den Gästen alle Bequemlichkeiten, die ein Weltbad zu bieten vermag. Der preußische Domänen-
fiskus, dem jeht sämtliche Bäder und Quellen gehören, hat in den lehten Aahrcn alle Quellen
unter Aufwand bedeutender Mittel neu sassen lassen und durch Neuanlagen aller Art zur Ver-
schönerung der alten Kurstadt viel beigetragcn. Auch die Stadtverwaltung ist bemüht, durch
ständige Vervollkommnung der sanitären Anlagen den Anforderungen der Neuzeit gerecht
zu werden. Das Bad, einst ein Lieblingsausenthalt Kaiser Wilhelm I., wird jeht jährlich von
etwa 25 000 Fremden besucht.

Von den vortrefslichen Einrichtungen des Kurhauses und der Kursäle sich zu überzeugen,
hatten die Burgensahrer bei dem festlichen Beisammensein am Abend reiche Gelegenheit.
Am prächtigen Kurgarten ließ die Kurkapclle ihre Weisen ertönen und in dcn Sälcn hiclt
ein Blumensest die Teilnehmer beisammen.

Zeitig am solgenden Morgen hieß es weitereilen, wies doch dcr 10. Zuni ein übcrreiches
Programm aus. Schon bald nach 8 Rhr tras der Sonderzug mit den Burgenfahrern, in-
zwischen schon über 200 Personen, in Limburg, der alten Bischosstadt, ein.
 
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