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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 21.1920

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Nr. 2
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Burgenschau
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.34330#0022
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18
Line vorgeschichtliche Gurg im Süciharr.
Bei der in den letzten Wochen durch Diplom-Ingenieur
Stolberg, dem Sohn des Forschungsreisenden Dr. August
Stolberg aus Nordhausen, vorgenommenen Aufnahme des
Planes der Ruine und der Burg Arnswald, zwischen den Süd-
harzdörfern Ustrungenund Breitungen, wurde die interessante
Entdeckung gemacht, daß diese Burg auf dem „Schloßkopfe",
dem Hauptteile einer vorgeschichtlichen Wallburg, erbaut
worden ist. Der Erbauer der Burg Arnswald ist der seit 1216
in Urkunden mehrfach genannte, auf einem Rittergute in
Uftrungen seßhafte Ritter Hermann von Arnswald, ein Sproß
des Burgmannengeschlechts von Hohnstein, gewesen. An die
Hauptburg der vorgeschichtlichen Wallburg schließt sich nördlich
eine ebenfalls von Wall und Graben umgebene Vorburg.
Die Wallburg ist in der Bronzezeit (2600—5666 Jahre v. Ehr.)
von den Nachkommen der keltischen Bewohner angelegt und
von ihnen und später auch noch von den (um 566 v. Ehr.)
eingedrungenen germanischen Hermunduren (Thüringern)
bewohnt worden.
Köln.
Vom 26. September ab sind die Reparaturarbeiten am
Kölner Dom eingestellt und die Mehrzahl der Arbeiter der
Kölner Dom-Bau-Hütte entlassen worden. Der Grund liegt
darin, daß die vorhandenen Fonds nahezu aufgebraucht sind
und weitere Mittel nicht zur Verfügung stehen. Nach Ansicht
von Fachleuten müssen zur Erhaltung des Domes ständig
46 Arbeiter beschäftigt werden, wenn nicht dieser monumentale
Bau Schaden leiden und die bereits stark vorgeschrittene
Verwitterung noch weiter um sich greifen soll. Zur Deckung
der dadurch entstehenden Kosten sind jährlich 1 Will. Mark
nötig. Die Dombaukommission sieht aber keine Möglichkeit,
unter den augenblicklichen ungünstigen Verhältnissen weitere
Geldmittel für die Zwecke der Dombauverwaltung zu be-
schaffen. Mit den noch vorhandenen geringfügigen Mitteln
sollen wenigstens die unbedingt erforderlichen Arbeiten zur
Erhaltung der wichtigsten Bauteile des Domes weiterhin
ausgeführt werden.

Gurg Gleichen.
Durch Thüringer Zeitungen geht die Nachricht, daß eine
Vereinigung gebildet worden sei, die eine teilweise Wieder-
herstellung der Burg Gleichen bei Wandersleben beabsichtgt.
Dabei ist besonders von der Erneuerung des Junkerhauses die
Rede, von dem jetzt nur noch die Umfassungsmauern stehen.
Sollte sich wirklich eine Vereinigung mit einem ähnlichen
Ziel gebildet haben, so könnte sie wohl bei den jetzigen Verhält-
nissen nur für die Erhaltung des noch Bestehenden sorgen.
Auch könnte an verschiedenen Stellen eine Freilegung die
natürliche Schönheit der Ruine heben.
1>eimstätten-GewLgung.
Die Lehmbauweise ist an sich, sowohl als Stampfbau wie
als Verbindung von Lehm und Draht, nicht patentfähig.
Auch die Lehmdrahtbauweise, also die Versteifung des Stampf-
lehmbaues durch eingelegte Drahtgewebe oder die Anbringung
eines solchen Geflechtes an der Wandfläche als Puhträger ist
nicht geschützt. Lediglich besondere Arten der Herstellung,
soweit sie eine angebliche Verbesserung der bereits bekannten
Bauweisen darstellen, sind durch Patente geschützt.

Bücherschau.
Bei der Schriftleitung sind zur Besprechung eingegangen:
„Burg Falkenstein." 12 Blatt Federzeichnungen von Doro-
thea Milde, Quedlinburg.
„Wie kommen wir aus der Wohnungsnot heraus?" Von
Georg Haberland. Geh. 4 Mk. einschl. Zuschlag. Verlag
Alfred Anger, Berlin.
„Wolfram." Ein Wartburgroman von Wilhelm Kotzde.
Preis 15 Mk. und 26 Prozent Teuerungszuschlag. Verlag
I. I. Steinkopf, Stuttgart.


Verantwortlicher Schriftleiter: Prof. Bvdv Eb Hardt, Berlin-Grunewald. — Verlag: Burgverlag, G. m. b. H., Berlin-Grunewald.
Nruck: Imberg L Leffon, G.m.b.H., Berlin SW 4S, Wilhelmftratze NS.
 
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