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gesichert. Aber gerade dieser hat es nachher bedauert und nur das bezeugt, indem er mich freundlich veraulaßte, in den
„Forschungen und Fortschritten" (9. Jahrg., S. 459f.) mich über den falschen Gebrauch des mißverstandenen Fremd-
wortes auszusprechen. Denn der Ausdruck ist ein Fremdwort für den Hochdeutschen, und bei den Niederdeutschen
hat er nie den Burgturm bezeichnet. Ich hatte das eingehend dargelegt mit Abbildungen in einer Abhandlung, ent-
halten in der Kieler Zeitschrift „Die Heimat" (1933, September)^.
Unser verdienter Prähistorikus, Herr Sasse, hat zunächst in den „Kieler Neuesten Nachrichten" vom 18. März
1934 die Ergebnisse seiner Untersuchung sachlich dargelegt. Er bezeichnet Neuschlag als die größte der bei uns bekannten
Wehranlagen, und eine der geheimnisvollsten, die zu tollen Vermutungen und Problemen den Anhalt gegeben
habe. So habe sie naturgemäß auch die Fabulierlust des Volkes geweckt. Seine eigene Ansicht über die Vorzeit der
Burg schließt er, vorsichtig und zurückhaltend, in den Worten ein, sie möge um 1000 entstanden sein, vielleicht als
eine Anlage der Normannen, von denen ja in Britannien die Menge der Noateck Nouncke stamme, der Türme auf
Hügeln. Er gibt die Länge der gesamten Anlage mit 280, die Breite mit 148 Metern an.
Der große Gelehrte und Staatsmann Heinrich Rantzau, dem wir allein Nachricht über die Geschichte der Burg
verdanken, die er unter großen Opfern 1590 erworben "hatte, teilt in Anknüpfung daran eine Sage mit, die den
örtlichen und zeitlichen Anschluß hier gewonnen hat. Im Volke der Wägern, einem der besten vom großen Stamme
der Slawen, dem die Musen so reiche Gunst erwiesen haben, sind von den Höfen der Knäse auch Heldenlieder erklungen.
Von einem, das geheißen haben mag „Der Gottschalke Not", haben wir noch Kunde. Auf solchem Untergründe wird
auch die Sage erwachsen sein von der Not der Rantzau und ihrer Rettung. Sie möge denn hier, in deutscher Fassung,
den Lesern zum Schlüsse geboten sein.
Der Wenden wilde Scharen, sie haben sich empört,
Die Pfaffen all ermordet, die Kirchen selbst zerstört.
Nun um die Burg von Neuschlag bedecken sie das Feld,
Auf der sich noch der Burgherr, der tapfre Rantzau, hält.
Er hat sich mit den Seinen gewehrt mit großer Kraft,
Rings um den schroffen Abhang bald Ruhe sich geschafft,
Da liegen sie in Haufen, es half ihr Stürmen nicht,
Und keiner wagt es weiter, so leisten sie Verzicht.
Jetzt halten weit im Umkreis die Scharen strenge Wacht,
Oft bei den wilden Haufen sich neu die Wut entfacht.
Der Führer heißt sie warten. Euch wird die reife Frucht
Schon fallen bald zur Beute, jetzt haltet strenge Zucht.
cm:-
*> Zur Befriedigung der Schrift,
einiges folgen zu lassen zur literarische» A
in (lssoriptio Lksrsonsse OimkilcLS, abl
Berchfriet oder Bergfried stammt vom
Obersten von Cohausen, der gerade :
den Widerstand verständigerLeute mit dc
das eigentlich nichts anderes, als wenn j>
Wisent oder Steinbock. Die törichte Erfinl
er verzweifle daran, daß der Unfug wi«
seiner Burgenknnde <2. Aufl. München ^
türm gewesen und wollte sich beziehen
ihm ist das ein steinerner Turm von vier
Aufsatze zeigen uns zween „Vierrutenb
aus Nordschleswig einen „Barfred" voi
dann den jetzt verschwundenen achteckig
Er diente wesentlich zum Ausguck, oben
museum zu Zwischenahn im Oldenbur
Darmstädter Ztschr. „Volk und Scholle"
ineine Bau- und Kunstdenkmale von
- o
- w
V- (!)
°Ä
Schloß,
moß.
entfloh»,
erster Lohn.
entdeckt?
steckt.
jetzt sieht aus,
Izu Haus.
Im Lohn,
Davon,
, Last,
st-
bin ich von maßgebender Steile veranlaßt, noch
über Nienslag findet man bei Heinrich Ranzau
td. Leipzig 1739). — Der Mißbrauch des Wortes
' Bezeichnung des Burgturmes nicht gefiel. Dem
, paßte der Fund Leos bestens, und er erledigte
sen, das Wort Bergfried ist für mich deutsch. Es war
oes Rindviehs nicht mehr Ochsen nennen, sondern
anist Moritz Heynezu Göttingen erklärte betrübt,
:r und unanfechtbar wie immer, Otto Piper in
gegründet, ein Bergfried sei ein steinerner Burg-
rrgischen Urkunde, die vom Vierrutenberg spricht:
zu meinem in der „Heimat" von 1933 enthaltenen
uer zum Unterbringen von Erntevorräten, dann
)et, kurz, viereckig, gleicher Bestimmung dienend,
stormarischen Burg Trittau nicht fern von Lübeck.
Fachwerk. Endlich den „Bergfrär" beim Freiluft-
rgen von Vorräten. Einzelnes findet man in der
schr. „Denkmalpflege" 1904, S. 130 (pseud). Vgl.
8, 88. 6. Bd. 87, 19, 2.
gesichert. Aber gerade dieser hat es nachher bedauert und nur das bezeugt, indem er mich freundlich veraulaßte, in den
„Forschungen und Fortschritten" (9. Jahrg., S. 459f.) mich über den falschen Gebrauch des mißverstandenen Fremd-
wortes auszusprechen. Denn der Ausdruck ist ein Fremdwort für den Hochdeutschen, und bei den Niederdeutschen
hat er nie den Burgturm bezeichnet. Ich hatte das eingehend dargelegt mit Abbildungen in einer Abhandlung, ent-
halten in der Kieler Zeitschrift „Die Heimat" (1933, September)^.
Unser verdienter Prähistorikus, Herr Sasse, hat zunächst in den „Kieler Neuesten Nachrichten" vom 18. März
1934 die Ergebnisse seiner Untersuchung sachlich dargelegt. Er bezeichnet Neuschlag als die größte der bei uns bekannten
Wehranlagen, und eine der geheimnisvollsten, die zu tollen Vermutungen und Problemen den Anhalt gegeben
habe. So habe sie naturgemäß auch die Fabulierlust des Volkes geweckt. Seine eigene Ansicht über die Vorzeit der
Burg schließt er, vorsichtig und zurückhaltend, in den Worten ein, sie möge um 1000 entstanden sein, vielleicht als
eine Anlage der Normannen, von denen ja in Britannien die Menge der Noateck Nouncke stamme, der Türme auf
Hügeln. Er gibt die Länge der gesamten Anlage mit 280, die Breite mit 148 Metern an.
Der große Gelehrte und Staatsmann Heinrich Rantzau, dem wir allein Nachricht über die Geschichte der Burg
verdanken, die er unter großen Opfern 1590 erworben "hatte, teilt in Anknüpfung daran eine Sage mit, die den
örtlichen und zeitlichen Anschluß hier gewonnen hat. Im Volke der Wägern, einem der besten vom großen Stamme
der Slawen, dem die Musen so reiche Gunst erwiesen haben, sind von den Höfen der Knäse auch Heldenlieder erklungen.
Von einem, das geheißen haben mag „Der Gottschalke Not", haben wir noch Kunde. Auf solchem Untergründe wird
auch die Sage erwachsen sein von der Not der Rantzau und ihrer Rettung. Sie möge denn hier, in deutscher Fassung,
den Lesern zum Schlüsse geboten sein.
Der Wenden wilde Scharen, sie haben sich empört,
Die Pfaffen all ermordet, die Kirchen selbst zerstört.
Nun um die Burg von Neuschlag bedecken sie das Feld,
Auf der sich noch der Burgherr, der tapfre Rantzau, hält.
Er hat sich mit den Seinen gewehrt mit großer Kraft,
Rings um den schroffen Abhang bald Ruhe sich geschafft,
Da liegen sie in Haufen, es half ihr Stürmen nicht,
Und keiner wagt es weiter, so leisten sie Verzicht.
Jetzt halten weit im Umkreis die Scharen strenge Wacht,
Oft bei den wilden Haufen sich neu die Wut entfacht.
Der Führer heißt sie warten. Euch wird die reife Frucht
Schon fallen bald zur Beute, jetzt haltet strenge Zucht.
cm:-
*> Zur Befriedigung der Schrift,
einiges folgen zu lassen zur literarische» A
in (lssoriptio Lksrsonsse OimkilcLS, abl
Berchfriet oder Bergfried stammt vom
Obersten von Cohausen, der gerade :
den Widerstand verständigerLeute mit dc
das eigentlich nichts anderes, als wenn j>
Wisent oder Steinbock. Die törichte Erfinl
er verzweifle daran, daß der Unfug wi«
seiner Burgenknnde <2. Aufl. München ^
türm gewesen und wollte sich beziehen
ihm ist das ein steinerner Turm von vier
Aufsatze zeigen uns zween „Vierrutenb
aus Nordschleswig einen „Barfred" voi
dann den jetzt verschwundenen achteckig
Er diente wesentlich zum Ausguck, oben
museum zu Zwischenahn im Oldenbur
Darmstädter Ztschr. „Volk und Scholle"
ineine Bau- und Kunstdenkmale von
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Izu Haus.
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über Nienslag findet man bei Heinrich Ranzau
td. Leipzig 1739). — Der Mißbrauch des Wortes
' Bezeichnung des Burgturmes nicht gefiel. Dem
, paßte der Fund Leos bestens, und er erledigte
sen, das Wort Bergfried ist für mich deutsch. Es war
oes Rindviehs nicht mehr Ochsen nennen, sondern
anist Moritz Heynezu Göttingen erklärte betrübt,
:r und unanfechtbar wie immer, Otto Piper in
gegründet, ein Bergfried sei ein steinerner Burg-
rrgischen Urkunde, die vom Vierrutenberg spricht:
zu meinem in der „Heimat" von 1933 enthaltenen
uer zum Unterbringen von Erntevorräten, dann
)et, kurz, viereckig, gleicher Bestimmung dienend,
stormarischen Burg Trittau nicht fern von Lübeck.
Fachwerk. Endlich den „Bergfrär" beim Freiluft-
rgen von Vorräten. Einzelnes findet man in der
schr. „Denkmalpflege" 1904, S. 130 (pseud). Vgl.
8, 88. 6. Bd. 87, 19, 2.