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Burton, Edward; Sickler, Friedrich
Rom und Latium: nach den neuesten Forschungen und mit den neuesten, durchaus berichtigten topographischen Plänen und Charten (Band 1): Rom's Alterthümer und Merkwürdigkeiten in ihrem neuesten Zustande: mit stetem Rückblick auf deren Geschichte kritisch beleuchtet und beschrieben; nebst dem neuesten verbesserten topographischen Plan von Rom nach Nolli bei Monaldini — Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, 1823

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https://doi.org/10.11588/diglit.75041#0401
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— -385

Diese beiden Exempel sind die einzigen von einer
Art von Spitzbau, die ich sowohl innerhalb als außer-
halb der Römischen Mauern aufsinden konnte; und man
dürfte es daher wohl immer als ein sonderbares Ereig-
niß in der Geschichte der Römischen Architektur bemer-
ken, daß, obschon es daselbst Kirchen von allerhand Bau-
stylen und aus allen Zeiten giebt, und dabei so viele,
Lie mit der Einführung des spitzigen Baustyls in Italien
und in die übrigen Lander von Europa in eine und die-
selbe Zeit fallen, dennoch der Spitzbogen, nebst den zu
!hm gehörenden oder ihn begleitenden Ornamenten, in
die Stadt selbst seinen Weg nicht genommen hat.
Indessen scheint das nördliche Thor in der Umge-
bung der alten Kirche des S. Joh. im Lateran, im
Gothischen Styl erbaut worden zu seyn. In dem Werke
Ciampini's über die Bauten Constantinus des Gr., fin-
det man davon eine Abbildung *). Er giebt an, daß
es von dem P. Gregorius XI., der im I. 1370 — 3
auf dem P. Throne saß, erbaut worden sey. Doch zeigt
uns dieselbe Platte keinen andern Theil derselben Kir-
che von ähnlicher Bauart. Seine Ansicht von der alten
St. Peterskirche zeigt uns in einem Theile derselben 6,
eben zugerundete Fenster, die nur mit einigen Gothischen
Schildchen und anderen Zierrathen derselben Bauart ver-
sehen sind, wie wir sie in unsern Kirchen haben. Auch
scheinen alle Fenster auf den übrigen Seiten von gleicher
Art gewesen zu seyn.

*) lab. ^
DArton,

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