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Roms Paläst e.
Wenn ein Engländer durch Italien reift, muß er
die Begriffe fahren lassen, die er gewöhnlich mit dem
Worte Palast verbindet. In unserm Vaterlande versteht
man darunter nur die zum Residiren des Königs be-
stimmten Wohnungen, und indem wir damit die Begriffe
von Luxus und Pracht vereinigen, so fällt es uns auf,
im Auslande fast überall auf Paläste zu treffen, die uns
gerade nicht gefallen, obwohl auch in unserm Lande die
königlichen Paläste den Privatwohnungen gewöhnlich sehr
untergeordnet sind.
In Italien wird die Wohnung eines jeden Vorneh-
men ein Palast genannt. In Rom giebt es deren eine
außerordentliche Menge; wollte man aber eine bestimmte
Schilderung im allgemeinen davon haben, so dürfte es
wohl nicht weit von der Wahrheit seyn, wenn man sagt,
daß sie mit einem glänzenden Aeußern aller Bequemlich-
keit im Innern entbehren, und eines offenbaren Man-
gels an Reinlichkeit und Sauberkeit beschuldigt werden
müssen.
In allen herrscht so ziemlich derselbe Plan; sie sind
rings um ein rechtwinklichtes Viereck erbaut, mit einer
großen in einen Hof hinabgehenden Treppe. Die Zim-
mer stehen alle mit einander in Verbindung; öfters alle
vier Flügel hindurch, und bilden oder gewähren in jedem
Stockwerke eine solche Menge von Gebäuden, als Hin-
länglich ist, ein anderes ganzes großes Haus daraus zu
bauen. Allein ungeachtet dieses ganzen Apperats von
Glanz, befindet sich in einem Römischen Palast, die Kunst-
werk ausgenommen, nur wenig, was gesehen zu wer-
Roms Paläst e.
Wenn ein Engländer durch Italien reift, muß er
die Begriffe fahren lassen, die er gewöhnlich mit dem
Worte Palast verbindet. In unserm Vaterlande versteht
man darunter nur die zum Residiren des Königs be-
stimmten Wohnungen, und indem wir damit die Begriffe
von Luxus und Pracht vereinigen, so fällt es uns auf,
im Auslande fast überall auf Paläste zu treffen, die uns
gerade nicht gefallen, obwohl auch in unserm Lande die
königlichen Paläste den Privatwohnungen gewöhnlich sehr
untergeordnet sind.
In Italien wird die Wohnung eines jeden Vorneh-
men ein Palast genannt. In Rom giebt es deren eine
außerordentliche Menge; wollte man aber eine bestimmte
Schilderung im allgemeinen davon haben, so dürfte es
wohl nicht weit von der Wahrheit seyn, wenn man sagt,
daß sie mit einem glänzenden Aeußern aller Bequemlich-
keit im Innern entbehren, und eines offenbaren Man-
gels an Reinlichkeit und Sauberkeit beschuldigt werden
müssen.
In allen herrscht so ziemlich derselbe Plan; sie sind
rings um ein rechtwinklichtes Viereck erbaut, mit einer
großen in einen Hof hinabgehenden Treppe. Die Zim-
mer stehen alle mit einander in Verbindung; öfters alle
vier Flügel hindurch, und bilden oder gewähren in jedem
Stockwerke eine solche Menge von Gebäuden, als Hin-
länglich ist, ein anderes ganzes großes Haus daraus zu
bauen. Allein ungeachtet dieses ganzen Apperats von
Glanz, befindet sich in einem Römischen Palast, die Kunst-
werk ausgenommen, nur wenig, was gesehen zu wer-