Burton, Edward; Sickler, Friedrich: Rom und Latium: nach den neuesten Forschungen und mit den neuesten, durchaus berichtigten topographischen Plänen und Charten (Band 1): Rom's Alterthümer und Merkwürdigkeiten in ihrem neuesten Zustande: mit stetem Rückblick auf deren Geschichte kritisch beleuchtet und beschrieben; nebst dem neuesten verbesserten topographischen Plan von Rom nach Nolli bei Monaldini (Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, 1823)

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nehmen, als Orte der Art, wo man eine splendide Ar-
muth zur Schau trägt. Ehemals waren sie aber in ih-
rem Innern unfehlbar ungleich brillanter, .als gegenwär-
tig. Denn rechnet may auch die Verschiedenheit des Kli-
ma's .weg, so kommt doch die Armuth und der Schmutz
der Besitzer leider nur zu oft darin zu Tage.
Deswegen ist es aber doch keineswegs artig, einen Rö-
mischen Vornehmen deßhalh herabsetzen zu wollen, weil
sein Palast einen schmutzigen Hof, oder in dem erstem
Stockwerk einen unsaubern Fußboden Hat. Gewöhnlich
dient der vicreckte Raum der Hausflur zu einem Hof,
oder zur Stallung mit Dienstwohnungen ringsumher;
und der Fußboden des untern Stockwerks wird gleich ge-
wöhnlich von Handelsleuten in Besitz genommen. Viele
Englische Familien haben in den letztem Jahren in Rö-
mischen Palästen sich eingennethet; denn da es hier an
Zimmern kein Mangel ist, so blieb, nachdem ein Theil
davon abgegeben worden, für den Besitzer immer noch
genug übrig, und er freute sich, aus dem übrigen Theil
Geld gewinnen zu können. Dieß alles läuft unsern
Begriffen gerade zuwider; allein wenn die Vornehmen
Roms jetzt verarmt sind, so müssen wir bedenken, daß
zu der Zeit, wo ihre Paläste erbaut wurden, ihre Ahnen
uns an Ideen von Pracht ungleich übertroffen haben
müssen. Das ganze Haus eines Englischen Mylords zu
London, kann ganz füglich in nur eines von den Eckge-
Häuden eines Römischen Palastes gebracht werden: und
was nun den Styl in der Bauart anbetrifft, so gehört
die Vergleichung dieser beiden Länder, Englands mit
Italien, wohl gar zu dem Unmöglichen.