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Lombardei, besonders in den Städten Piacenza, Parma,
Reggio, Modena, Bologna u. s. w., wird er mit dem,
den wir in England am schicklichsten den Sächsischen
Styl nennen, eine große Aehnlichkeit antrcfsen. Diesen
Ausdruck wähle ich aber hier nur um seiner Kürze wil-
len, so uneigentlich im Grunde derselbe seiner Entste-
hung entsprechen dürfte. Wir finden hier dieselbe Festig-
keit in den Säulen; dieselbe unwandelbare Annahme des
runden Bogens ohne irgend eine Beimischung des spitzi-
gen Baustyls in demselben Gebäude; dieselbe verdorbene
und ausgeartete Aehnlichkeit mit Griechischen Modellen,
besonders in den Capitellen, jedoch nicht durchaus in den
Verhältnissen; dieselben grotesken Zierrathen, die aus
Nachbildungen wirklicher Thiere, oder aus willkührlichen
Thierabbildungen bestehen. Alles, was wir in unsern
Kirchen im sogenannten Sachsenstyl kennen, dasselbe be-
merken wir auch sehr häufig in den eben angeführten
Städten der Lombardei. Demnach scheint dieser Bau-
styl sich vorzüglich auf die Ebenen dieses Theils von
Italien beschränkt zu haben und gegen Süden von den
Apenninen beschränkt worden zu seyn. Deßhalb hat auch
dieser Styl bei Einigen sogar den eigenen Titel: „Lom-
bardischer Styl" erhalten.
Scheint cs nun auch eben nicht wesentlich, was für
Ausdrücke wir wählen, um diesen oder jenen Baustyl
zu bezeichnen, dafern wir nur den Gebrauch, den wir
davon gemacht, bestimmt angegeben haben, so wird die
Bemerkung hier doch vielleicht an ihrem rechten Orte
stehen, daß man wohl erweisen dürfte, daß die Aus-
drücke Gothisch und Lombardisch, auf den Baustyl
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Lombardei, besonders in den Städten Piacenza, Parma,
Reggio, Modena, Bologna u. s. w., wird er mit dem,
den wir in England am schicklichsten den Sächsischen
Styl nennen, eine große Aehnlichkeit antrcfsen. Diesen
Ausdruck wähle ich aber hier nur um seiner Kürze wil-
len, so uneigentlich im Grunde derselbe seiner Entste-
hung entsprechen dürfte. Wir finden hier dieselbe Festig-
keit in den Säulen; dieselbe unwandelbare Annahme des
runden Bogens ohne irgend eine Beimischung des spitzi-
gen Baustyls in demselben Gebäude; dieselbe verdorbene
und ausgeartete Aehnlichkeit mit Griechischen Modellen,
besonders in den Capitellen, jedoch nicht durchaus in den
Verhältnissen; dieselben grotesken Zierrathen, die aus
Nachbildungen wirklicher Thiere, oder aus willkührlichen
Thierabbildungen bestehen. Alles, was wir in unsern
Kirchen im sogenannten Sachsenstyl kennen, dasselbe be-
merken wir auch sehr häufig in den eben angeführten
Städten der Lombardei. Demnach scheint dieser Bau-
styl sich vorzüglich auf die Ebenen dieses Theils von
Italien beschränkt zu haben und gegen Süden von den
Apenninen beschränkt worden zu seyn. Deßhalb hat auch
dieser Styl bei Einigen sogar den eigenen Titel: „Lom-
bardischer Styl" erhalten.
Scheint cs nun auch eben nicht wesentlich, was für
Ausdrücke wir wählen, um diesen oder jenen Baustyl
zu bezeichnen, dafern wir nur den Gebrauch, den wir
davon gemacht, bestimmt angegeben haben, so wird die
Bemerkung hier doch vielleicht an ihrem rechten Orte
stehen, daß man wohl erweisen dürfte, daß die Aus-
drücke Gothisch und Lombardisch, auf den Baustyl
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