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https://doi.org/10.11588/diglit.2167#0032
AKCHÄOLOGISCHE GESELLSCHAFT ZU BEKLLN.
JAHRESBERICHT FÜR 1914.
Das 73. Winckelmannsfest unserer Gesellschaft wurde am Dienstag, den
9. Dezember 1913 in hergebrachter Weise durch eine von zahlreichen Mitgliedern und
Gästen besuchte Festsitzung im großen Saale des Architektenhauses gefeiert. Nach
einleitenden Worten des stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Dragendorff trug Herr
Sehuchhardt über den „Goldfund von Eberswalde" und Herr Brueckner über „Neue
Kerameikos-Grabungen" vor. Der wenige Monate zuvor zu Tage getretene prächtige
Eberswalder Goldschatz war von S. M. dem Kaiser der Gesellschaft für den Abend
gnädigst zur Verfügung gestellt worden: in einer Glasvitrine ausgestellt, war er da-
durch zum ersten Male einem größeren Kreise im Original zugänglich gemacht. Die
anschließende Festtafel zählte 93 Teilnehmer; aus Stendal, der Geburtsstadt Winckelmanns,
war wieder ein vom Oberbürgermeister Dr. Schütze unterzeichnetes Begrüßungs-
telegramm eingelaufen, das telegraphisch dankend erwidert wurde.
Zu einem Ehrentage der Gesellschaft gestaltete sich die Februar-Sitzung, die am
3. Februar d. J. in der Singakademie stattfand. Zum ersten Male seit ihrem Bestehen
hatte unsere Gesellschaft die hohe Freude, S. M. den Kaiser und I. M. die Kaiserin
in einer ihrer Sitzungen als Gäste begrüßen zu dürfen. Die Teilnahme an der Sitzung
war ausnahmsweise nicht auf die Mitglieder beschränkt; vielmehr war eine große
Zahl von Gästen, Herren und Damen, eingeladen, so daß etwa 800 Personen an-
wesend waren. Das Thema der beiden durch zahlreiche Lichtbilder illustrierten Vor-
träge der Herren Dörpfeld und Loeschcke bildeten die unter den Auspizien und auf
Kosten des Kaisers auf Corfu unternommenen Ausgrabungen und Untersuchungen.
Nach Schluß der Sitzung, die 13A Stunden dauerte, empfing der Kaiser die Herren
des Vorstandes und Herrn Dörpfeld in seiner Loge.
Die übrigen monatlichen Sitzungen am ersten Dienstag eines jeden Monats fanden
nach wie vor im Architektenhause (Saal B) statt, und zwar am 6. Januar, 3. März,
7. April, 5. Mai, 9. Juni und 3. November. Von auswärtigen Gelehrten kamen die
Herren Krüger (Trier), Watzinger (Gießen) und Frhr. v. Bissing (München) als Gäste
in ihnen zum Worte. Die Juli-Sitzung fiel mit Bücksicht auf die großen Schulferien aus.
Zur Verteilung an die Mitglieder und Freunde der Gesellschaft gelangten: das
zum vorjährigen Winckelmannsfeste ausgegebene 73. Winckelmanns-Programm —
„Bronzefigur einer Spinnerin im Antiquarium der Königlichen Museen" von Theodor
JAHRESBERICHT FÜR 1914.
Das 73. Winckelmannsfest unserer Gesellschaft wurde am Dienstag, den
9. Dezember 1913 in hergebrachter Weise durch eine von zahlreichen Mitgliedern und
Gästen besuchte Festsitzung im großen Saale des Architektenhauses gefeiert. Nach
einleitenden Worten des stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Dragendorff trug Herr
Sehuchhardt über den „Goldfund von Eberswalde" und Herr Brueckner über „Neue
Kerameikos-Grabungen" vor. Der wenige Monate zuvor zu Tage getretene prächtige
Eberswalder Goldschatz war von S. M. dem Kaiser der Gesellschaft für den Abend
gnädigst zur Verfügung gestellt worden: in einer Glasvitrine ausgestellt, war er da-
durch zum ersten Male einem größeren Kreise im Original zugänglich gemacht. Die
anschließende Festtafel zählte 93 Teilnehmer; aus Stendal, der Geburtsstadt Winckelmanns,
war wieder ein vom Oberbürgermeister Dr. Schütze unterzeichnetes Begrüßungs-
telegramm eingelaufen, das telegraphisch dankend erwidert wurde.
Zu einem Ehrentage der Gesellschaft gestaltete sich die Februar-Sitzung, die am
3. Februar d. J. in der Singakademie stattfand. Zum ersten Male seit ihrem Bestehen
hatte unsere Gesellschaft die hohe Freude, S. M. den Kaiser und I. M. die Kaiserin
in einer ihrer Sitzungen als Gäste begrüßen zu dürfen. Die Teilnahme an der Sitzung
war ausnahmsweise nicht auf die Mitglieder beschränkt; vielmehr war eine große
Zahl von Gästen, Herren und Damen, eingeladen, so daß etwa 800 Personen an-
wesend waren. Das Thema der beiden durch zahlreiche Lichtbilder illustrierten Vor-
träge der Herren Dörpfeld und Loeschcke bildeten die unter den Auspizien und auf
Kosten des Kaisers auf Corfu unternommenen Ausgrabungen und Untersuchungen.
Nach Schluß der Sitzung, die 13A Stunden dauerte, empfing der Kaiser die Herren
des Vorstandes und Herrn Dörpfeld in seiner Loge.
Die übrigen monatlichen Sitzungen am ersten Dienstag eines jeden Monats fanden
nach wie vor im Architektenhause (Saal B) statt, und zwar am 6. Januar, 3. März,
7. April, 5. Mai, 9. Juni und 3. November. Von auswärtigen Gelehrten kamen die
Herren Krüger (Trier), Watzinger (Gießen) und Frhr. v. Bissing (München) als Gäste
in ihnen zum Worte. Die Juli-Sitzung fiel mit Bücksicht auf die großen Schulferien aus.
Zur Verteilung an die Mitglieder und Freunde der Gesellschaft gelangten: das
zum vorjährigen Winckelmannsfeste ausgegebene 73. Winckelmanns-Programm —
„Bronzefigur einer Spinnerin im Antiquarium der Königlichen Museen" von Theodor