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Caetani Lovatelli, Ersilia
Antike Denkmäler und Gebräuche — Leipzig, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.5539#0026
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Mosaik der Antoninusthermen, heute im lateranensischen
Museum, das Ringer und Vielkämpfer darstellt, ist
einer der letzteren, mit der üblichen Palme ausgezeich-
net, damit beschäftigt, sich mit der Rechten den Kranz
aufs Haupt zu setzen. In einem römischen Terra-
cottamedaillon hingegen, auf welchem der Sieg des
Hippomenes über Atalanta dargestellt ist, hält der
Sieger in stolzer Haltung die Palme in der Rechten
und kränzt mit der erhobenen Linken die Stirn mit
dem Siegeslorbeer.

Auch kann ich ein Broncemedaillon des M. An-
toninus Gordianus nicht mit Stillschweigen übergehen,
auf dessen Rückseite das Stadium von Heraclea am
Pontus dargestellt ist, in dessen Mitte ein unbekleideter
Jüngling aufrecht stehend sein Haupt mit dem Kranze
schmückt, während er die schwanke Palme in der
Linken hält. Nach einigen soll dieser Jüngling den
Schutzgott der Gymnastik, Agon, darstellen. Ich
möchte ihn einfach für einen Sieger in den öffent-
lichen Spielen halten, wie die ähnlichen Gestalten in
den früher angeführten Kunstwerken. Noch füge ich
hinzu, dass auf dem Marmorcapitell, das den broncenen
Pinienzapfen in den vaticanischen Gärten trägt, ein
siegreicher Caestiarius in derselben Stellung abgebildet
ist. Er steht in der Mitte, umgeben von den Vor-
stehern der Spiele, den Ausrufern und anderen Persön-
lichkeiten, welche ihn zu beglückwünschen und als
Sieger auszurufen scheinen.

Es würde mich jedoch zu weit führen, wollte ich
hier, selbst in aller Kürze, auf alle Beispiele und
Vergleiche hinweisen, die meine Ansicht vollends be-
stätigen würden. Darum erinnere ich zum Schlüsse
nur noch an die vielen Sarkophage, auf denen Eroten
 
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