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Calender fürs Volk — 1790

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https://doi.org/10.11588/diglit.49120#0157
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oder beym Spieltische zuzubringen. Da wir
Deutsche» alles nachzuahmcn pflegen, was
in diesen beyden Landern, besonders aber
waö in Frankreich geschieht, so wird auch
leider diese Mode, die den ursprünglichen
Charakter des fleißigen, arbeitsamen Deut-
schen so sehr entstellt, und den Christen un-
endlich beschimpft, jetzt nachgeahmt, nicht
nur von, solchen Menschen nachgeabmt, die
allenfalS, weil ihnen des Nachmittags keine
bestimmten Berufsgeschäfte angewiesen sind,
abkommen können, wenn sie'ö.anders vor ih-
rem Gewissen zu verantworten vermögen,
sondern sogar von Mcnschrn aus allen Be-
ruföarten und aus allen Ständen.
Daß es eine entsetzliche Schande ist, bey
gesunden Kräften einen großen Theil des
Tages lieber müssig gehen, als arbeiten wol-
len, das, lieben Leser, fühlet Ihr schon,
wenn es Euch auch das Wort Gottes nicht
sagte: denn Kräfte zum Nutzen der Menschen
haben, und sie doch nicht zum Nutzen der
Menschen brauchen: dies verräth ja of-
fenbar schwarzen Undank gegen den gütigen Ge»
ber dieser Kräfte, kecke Widersetzlichkeit gegen
seinen ernstenWillen, und Mangel der Theilneh»
I r rnung
 
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