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Cartari, Vincenzo; Bourgeat, Ludwig [Oth.]; Hachenberg, Paul [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Contr.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0049
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Säulen gleich und nur mit einem Haupt und Fuß in etwas begäbet
gewesen/ hat einen ahmen Hur auffgehabt/ in einer Hans einen Bo-
gen in der andern einen Spieß/ welches ohne Awerffel des Carlis Ges
wehr gewesen/wiewol sie klmervL zugeeignet waren, aber es wird ei»
grosser Unterschied seyn/wann wir zu dessen Biidnüß kommen. Die
Etzypiier habe» die Sonne mit unterschiedlichen Figuren brmahlet,
davon zrrM Theil ^acrobiu; Meldung thut: dessen Bildnüß Haupt
wäre zum Theil bescheren zum Theil mit dem Haar gezieret/ welches
angedruttt daß die Sonn von Natur niemahlen weiche-daß nicht von
ihrer Tugend etwas einstiesse: Die abgeschnittene Haar bedeuten/daß
die Sonne allezeit wieder hervor komme / wie die Haare erwachsen/
wie dann durch deren Haare / so noch siehen / ihre Gegenwart / auch
wann die Sonn am weitesten von uns gespüret wird. Mit diesen
Güuden wird auch die Art beleget/ds das geringste vom Lichtinnen
issund der Tag am kürtzesten erscheinet/ biß die Sommerliche Zeit in
der Lange sich wieder hervor thut / und dann sagt man/daß sie zu ih-
rem Reich seye kommen. Die Egyplier Haben auch der Sonnen
Bild Fliegel erdacht/dessen Farbe bey ihnen nicht einerley ist/ dann sie
Haben eine erdacht mit hell-leuchtenden/ die andere mit rörhlichten
Farben/bedeutend theils die Helle der obren/ die Bleiche der unteren;
die F iegel seynd sonderlich eine Anzeigung der Sonnen Geschwindig-
keit/wie ^acrobius Meldet. Und5uiclL§ sagt/ daß die Sonn mit ih-
ren F iegein den Fluß dlylum beschatte; dahero sie solche einem vrey-
fachen Thier vergleichen/als einem Löwem Haupt/auff der Seitenein
Hunds Kopff erspringend/ und andererseits ern Wostfs - Haupt er-
scheinend r und diese Form der Thieren umbringet ein Drach mit sei-
nem Umschweiff.* Mit des Löwens Haupt wird die gegenwärtige
Zeit vorgestellet welche solche allezeit bekräfftiget: Die vergangeneZeit
wird durch des Wolffs Haupt angezeiget - welches die vergangeneGe-
dachknüß auffreibet unv verzehret: Des Hunds Bildnüß zeiget den
Außgang der künffligen Zeit/ da uns die Hoffnung lieblich schmeich-
let in ihrer wanckelbaren Meynung. Einen solchen Gott haben sie
such zu Aikpan/ria gehalten / welcher auß allerhand Metall und Holtz
gemacht worden/welAer durch ein Fersterlein von derSonnenStrüh-
len ist bescheinet woroe»: Dahero des Volcks Meynungentstanden/
daß die Sonne des Morgens den 5er-mm besuchte und küste ZN
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