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Cartari, Vincenzo; Bourgeat, Ludwig [Oth.]; Hachenberg, Paul [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Contr.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0090
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MM Wasser gewesenzder von selbigem getrunckenzist in eine Unsinnig-
keit grrathen, kaulaniaz in ^ckaici; schreibet/ es sey in den Dymäi-
schm Oertern ein Tempelgeheiligetzder Mutter O^nclimen« und ^cr^
Von älra meldet die Fabel: Daß Jupiter seinen Samen hab lassen
zur Erden fallen/darauß gebohren worden eine Gestalt zweyerley Ge-
schlechts der Menschen/ so er genennet ^ia-n , und weilen einiges
Unheil besorget worden / haben sie solcher gestalt die Heimlichkeiten
Hinweg geschnilten/darauß eine Mandel gewachsen/ da die zeitig wor-
den/ Haben sie die Tochter des Flusses Sangary empfangen / und in
ihren Schoß gethanzda dann die Fmcht alsobald verschwunden . dar-
auff das Mägdlein alsobald mißgebohrenzund da sie gebohren/hat ein
Bock den Knaben geheilet/ als aber der Knab auffgewachsenz hat des
Knabens Lieb ^äittin eingenommen/undihn nach Peßmunda zu des
Königs Tochter gefchicket. Man fange das Braut-Lied dem ^Mi,
feine Glieder waren erfüllet mit Grimme/ daß er seiner Mannheit be-
raubetzwie auch der König/derHm seine Tochter gäbe. Nach Be-
^tü, Auß-reuung hat er bey fove gebetenzdaß^cris nichtverfaule noch verfchmel-
legung. tze. Dieses PaulaniLz Lutebius im z-Buch von ^rre meldet/daß wann
sieznemlich die Blum/in bester Flor stehet/ um Frucht zu bringen/ver-
fliesse / dahero ihr die Geburts Glieder abgeschnitten worden.
Nun aber wollen wir zur grossen Mutter schreiten / welche vor
Alters mit höchster Pracht auß Pbr^ia nacher Rom gefahren: dann
der Rath Hat Gesandten dahin gefchicket / da von ihr / wegen Sybik-
linischen Bücher / Ermahnung geschehen. Das Schiffaber/ darin-
nen dieses Götzen - Bild geführet worden / ist in dem Tyberinischen
Fluß Hangen blieben / daß es niemand hat Hinweg treibemkönnen. Da
Hatclauäia VellLüs die Hand gegen der Göttin auffgehobenz welche
eiLu-jia mit Unzucht solle behafftet gewesen feynz bittend: Du O
Göttinl hast es am besten gewustz wie ich solle vor Alters unkeusch
gewesen seyn/ wann ich nun in solchem Laster schuldig bin z so wollest
du die Straffvon mir nehmen - dann ich hoffe mich allezeit rein und
keusch gehalten zu haben z derowegen laß meine Hand dein Schiff ab-
ziehen. Auff diese Redehat sie das Schiff angebunden z und gantz
leichtz wo sie hin gewolt/ gezogen z mit aller Umbsiehenden höchster
Verwunderung. Von solcher Jungfrau / oder dessen schmählichen
Nachrede/ dorffte hinführo niemand nichts mehr sagen / odergeoen-
ckem
 
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