Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Cartari, Vincenzo; Bourgeat, Ludwig [Oth.]; Hachenberg, Paul [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Contr.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0134
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
irr (M
schwartzen/ der auchgeschlaffen/ der eine hat den Todt / der andere den
Schlaff/ das Weibdie Nacht/alsbeyder Mutterbedeutet. Die Nacht
hat bey den Alten ein Weibs-Gestalt gehabt/mit grofferr Flügeln begäbet/
so ausgebreitet gewesen/als wann sie fliegen wolle/ und alles/wie vir^iiu,
meldet/bedecke. Oviämsihre Schlaffmit Magsamen bewindet: Andere
Cottis ihr einen Wagen mitvier Rädern zugeben/ welchenach Luccacu Aussag
Bilde. die vier Theil der Nacht austheilen/ welcher sich die Soldaten und
Schiffleute auff der Wacht bedienen; Selbige ift dunckler Färb/ aber
ihr Kleid schimmert etwas Hervor/ welches zum Himmel gezogen wird/
andern die Sterneglantzen. i-buüus im 2.Buch LI0Z.1. setzt ihr Sters
ne zu Geferten/so ihre Töchter seyn sollen/wie auch lommim den Schlaff/
und lomniä die Träume/ da er sagt : spielet/ dann die Nachtdie Pferd
gespannet / und lauffen dem Wagen nach der Mutter mit dein Sternen-
Chor/darauffschweigend der Schlaff kommet gefliegelt/ mit den Träu-
men: Aus deffen Neden zu sehen / daß der Schlaff gefliegelt seye / wie
8rarmL meldet im 5.Waldbuch / da er den Schlaff also anredet: Daß
sich der Schlaffnicht gantz solle in Federn wicklen/ mit meinen Lichtern
wil ich ihn vertreiben. Solches bejahet auch Milius im 10. Buch : und
Lrarius nennetihnein angenehmen Gott/dann den Menschen nichts ans
genehmers seyn kan/ dann Ruhe nach der Arbeit / welche den Schlaff
dringet. Und 8eneca meldet :
Und du O Schlaff du Zahmer des Bösen/
Bringst Ruh der Welt/e,in Tröster im Wesen/
Dem Müden ja kräfftig du stellest zu/
Gibst ihm zeitlich und ewige Ruh.
kbilolkrslur ibeschreibt den Schlaff also: von Gesicht sähe §0MNU5 Her-
um/hatte ein weiß Kleid über ein schwaches an/Tag und Nacht gleichsam
anzeigendchat kinHorn in derHand/wiedie Poeten bejahs/durch welches
er den Schlaffenden die Träume eingiesset/welches daher erdichtetwor-
dm/weildasHorn klingend isi/daher alles wahr anblc set/üso werden die
Das rrfle wahre Träume Hörner genennet: wann aber der Traum nichts bedeu-
Dildnüß. ^ tet/ trägt er Elephanten und Helffenbein/ dann man macht es auffwas
Weiß man wil / sowird selbiges doch nicht klar. Daher Vigilius im ^.
Der Träumt Buch zwey Pforten erdacht/durch welche die Träunre zu uns fliejstn : die
Aortm. eine ist von Horn/ die andere von Helffenbein / durch die eine die falsche/
durch die andere die wahre Träume eingehem Von welchen aus Nomero
kor-
 
Annotationen