Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Cartari, Vincenzo; Hachenberg, Paul [Mitarb.]; Bourgeat, Ludwig [Mitarb.]; Bourgeat, Ludwig [Bearb.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0195
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
_M^l_^
Es kan viel von der Venere gesagt tverden/ wann manvon ihr und ihrerr
Kräfften reden will / aber wir wollen alles vorbey geben. Derowegen
wollen wirzu den Eratien und bloris, als Veneris Geferten gehen/und lre
zn etwas besehen-
/^^Je von Venere beschriebene und deren Sohn ^upiclme Wir- 'Das 87stK
^^^)ekungengebenAnleitungihre Gefertenzubeschreiben/diese haben ^llvnrß»
Veneri gefolget/dann gleich IvieVenus undLupiclo wircken/daß
das menschliche Geschlecht erhalten werde / also die OrsriL die Menschen
bey einandererhalten/dann die gewechselte Diensten/welche einer dem an-
dern thut/ seynd Urfach/ daß wir einander lieben/ und gleichsam mit dem
Band der Liebe verknipffet halten/ und wo solches aufgehoben/ seynd die
Thüren vorgezogen/ und alle Stadtewerden verstöret/ als wann sie nicht
gewesen waren. Daher kan gesagt werden / es wäre besser gewesen kein
Mensch zu seyn/als einer zu seynohne Orariis. Aber die Göttliche Provi-
dentz/welche in allenSachen Vorsehung thut/solchen ausgewircke. Diese
waren nach etlicher -Meinung/Veneris und K^vi Töchter/diese haben un-
ter den Menschen ein Haußlein bestellet: welche Fabel daher erdacht/ dH «^rü-wek
dem nichts angenehmers skydieselben in uns zu fliessen. Andere melden sie ftnKinder.
seyen von andern gebohren: Meres ist nkht von der Sach / davon wir
Handlen/unterschiedlicheMeinungen zusuchen. Etliche sagen/daß selbige
erari^undbiorenGöttine eins sey/aberihrAembter unterschieden: ^br/-
ÜPPU5 sagt daß die Orsrien etwasjünger und schöner feyn/ als die blorLr
Daherosie Veneri Geferde worden, biomcru; sagt/daßbiorLdikHim-
mels-Pforten bewahre / und acht habe/ wann es schön oder neblicht ist.
Dahero Hatdie Sonne Pferdte erhalten / weilen sie von der Sonnen-
Laufferschaffen. Dahero Ovidiusim r.Buch mersm. von ihnen meldet:
iilLn hatdie Pferd gekupffelt und den Noris gebotten/dieGeheißderGöt-
tin zu vollziehen. Die Stunden seynd anderst nichts/ als die Jahrs-Zei-
ten : Daherosie Vier gemacht / gleich wie vier Theil im Jahrgewesen
also von der Sonnen lmterfchiedenundgenennet: Dannbey den Egyp-
tiern die Sonn auch der blorr Namen gehabt. Dahero von den »o-
ris Eusebius m lib. ^e !?rL. evaug. schreibt : Die l^orL , welche djevier
Zeiten und denHimmelfchliessen / und austhun/ sagen/ daß siebißweisen
der Sonnen zu eigenen bißweilen Lererr, und dahero zwey Körblein
getragen/
 
Annotationen