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Cartari, Vincenzo; Bourgeat, Ludwig [Oth.]; Hachenberg, Paul [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Contr.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0127
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welchem die Zeit mW andere Dinge Hergeflossen: Dessen Mutterftye die
Nacht/dann ehe die Zeit entstanden/istkein Lichtgewesen-Daher er im fin-
stern gebohren worden. Dieferist zu den Höllen- Geistern geschicktwor-
den/dann die Himmlische bedörffen keiner Zeit/ wie wir/die wir der Erden
untersten Theilbewohnen-Dahero wir mit Recht/in Vergleichungihrer/
in der Höllen wohnen. Lbzrou führet die Seelen auffdie andere Seiten
des Flussts/dann sobald wir dasLichtersehen/die Zeit uns zum Tod füh-
ret: und durch den Acherontischen Fluß überbringet/ so die Abschneidung
der Freud bedeutet/ dann wir dieses Leben durchgehen/das nichts anders
als gebrechlich/ nichtig und alles Elendsvoll ist. Dieseristzwar alt/ aber
doch grob und starck/dann die Zeit verliehret wegen der Längekeine Kräffs
te. Er istmiteinemheßlichen Kleid bedecket/wiraber/die wir der Zeitun-
terworssen/könen es nicht anders verstehen/alswas von der Erden ist/seye
nichtlg'gegen den himmlischen. Aber wir sind in der Sterblichkeit so
verblendet/ daß wir der Höllen mit allen Krassten folgen. Daher nicht
zu verwundern/ daß uns nicht unzahlbare Übel drucken/ und nicht also-
bald zur Höllen fallen / das ist / weilen unsere Seelen sterbliche Leiber
anthun / derowegen kau hier angezogen werden / was Virgilius im 6.
Buch ^nciä. von den höllischen Ubelen andeutet / nemlich: Der Ein-
tritt zur Höllen ist Heulen / da werden Kammern gefunden voller
Krancken und trauriger Alten / da ist Forcht/ Hunger und der gröste
Mangel: und ist abscheulich zu sehen der Krieg zwischen l^eko und der
Arbeit/ und wie sie mit gifftigen Ottern umbfangen sind.
l^ercuriuz.
HAHNter den fabulirten Göttern feynd die Aempter also außgethei- Der Götter
AÄ^let worden / daß ein jeder gewusthat/was er zu thunhabe. Um Botten,
^^ter diesen seynd zween geordnet gewesen zu Botten der Götter:
der eine Mercurios , der Jovi gedienet / die andere Iris , welche nicht al-
lein ^unoni , sondern auch Jovi die Dienste gethan : Wann aber den
Menschen Krieg / Pest/ Hunger und dergleichen angekündiget worden/
Hat Jupiter ^lcrcurium gebraucht/ wie auch andere Götter gethan ha-
ben. Diese Fabel zeiget an / daß man solle mit der Rede aussprechen/
was im Sinn gedacht wird. Daher dieAlten nicht allein den Botten Dercum
sondern auch wegen des Lohns vorgestanden / wie elaurus meldet / Ampt»
dann sie wissen all daß wir Mercurio erlaubet/ den Bitten vorzustehen
Wd dessen Gewinn.! P» 3m
 
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