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Cartari, Vincenzo; Bourgeat, Ludwig [Oth.]; Hachenberg, Paul [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Contr.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0128
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^ --- c?«

Im Buch Petri ^ppiaul wird k^crcunus unbärtig abgemahlet /
mit ziveyen kleinen Flügelen über den Ohren angetzangt / nackend/ äus-
ser daß er aust dem Rücken ein Mäntelein hangen habe / in der Rechten
E^E^ "hat er einen Beutel/welcher über dem Kopffeines Hirschen liegt/inder
denL^tab lincken Hand hat er eine Ruth oder Friedensstab/ zu den Füssen einen
' Hanen und Bock, e-muccus war sein Zeichen / welche anfangs eine
' Ruthen war/ nicht ungleich der Pollini Ruthen / so er gefchencket be-
kommen / wegen der Citter die er ihm gebracht / da nach beraubten
Das^ste Ochsen den Bund verschlagen; wieNomeruL einführet/ ^lercuimm und
Bildttüß. ^' ^^oütircm sagend :
Diese Ruth / dir Glück und Frommen bring /
Ninitne hin zu Lohn al! diese Ding.
Zwo Schlangen seynd dem Friedens- Stab zugegeben/entweder
weilen ^crcurius zwo Schlangen streitend / beleidiget / da er seine Ru-
then unter sie gemorsten/ und vereiniget /oder der Ursachen/ wie Plintur
im 29. Buch meldet / nachdeni er hinderbracht / warumb die Schlan-
gen in der Hitz sich einringlen. DieserZusammenlauff der Schlangen/
scheinet ein Einstimmung der Gemüther zu seyn : Daher in den Frie-
.dens-Pacten geringelte Schlangen erdachtworden. DieEgYptier/wel-
^^Man- ^^ l)ie Erfinder gewesen seyn lollen / mahlten Oüuccum also: Es war
geumu cs -eine austgelichte Ruth/ da die Drachen ein Männlein und Fräulein auf
«iucco. einer Seiten/ in der Mitten gegeneinander gewickelt/ ^esculi^gmen-
net / seynd Enckelweiß gefiochtetl / und mit gepreßten Augen den Cir-
DieGesaudk cul- Reist angchanget/ diese Ruthen haben die Lateiner csäuceum gc-
Fradeir nennet/ weilen in Sehung die Streit-Sachen gefallen/ dahero war es
v* ' ein Zeichen des Friedens / und haben die Gesandten solchen vor dem
Othkwrig Frieden getragen : welche man egcjuccLrore5 genennet. Bißweilen Ha-
Friedensm» den sie auch einen Oehlzweig getragen / vor sich tragend/ als Keund zu
^^ kommen. Also dichtet Vir8inu8, daß ^ness Hundert Orsrore; oder
Redner zu l-arino abgefertiget habe / mit Oehlzweigen gekrömt: Und da
er zu Lvaucko verreiset / Pailanri der ihm erstens entgegen kommen/
-Ochlzweige gewiesen / andeutend / daß er als ein Freund käme. 8ca-
rruL schreibet/ da der Gesandte I>tleu8 , vizx ?o!^nice nacher 'pbeberdas
Reich zu gewinnen/ verreiset/ hat inan ihm einen Oliven- Zweig vorge-
tragen. Da er aber unverrichter Sach wieder ermgekehret / hater ihn
zur Erde gemorsten / und gegen den Bruder den Krieg geführet. ^k-
 
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