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Cartari, Vincenzo; Hachenberg, Paul [Mitarb.]; Bourgeat, Ludwig [Mitarb.]; Bourgeat, Ludwig [Bearb.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0135
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Porpl^rius meldet/und ^gcrobiuz in 5omnio8i.ij)lonis, sage nicht es ist
alles wahr / und nicht bedecket mit Schatten / so das eine Horn bedeutet/
rrnd Vigilius vom Ulmenbaum der Traumen schreibet : Der Ulmen-
baum strecket seine Zweige aus den Träumenden die Blätter gibt : und
schreiben wie Blatter vom selben fallen / also scynd die Traume eitel. An-
dere sagen / daß der Ulmenbaum unfruchtbar sey/ also scynd die Träume
eitel / welche von den Alten blind genennet worden/ wie 8uiäL§ meldet/
oder daß sie betrüglich/oder gleich denen feynd/ welche geschloffene Augen
haben/und mitihnen geredet wird. Mansagt/daß8omnus eine Ruthe Samal
in der Hand halte / mit welcher er die Menschen berühret/ daß sie darauff Ruch,
schlaffen müffen: mitdiefer sagt 8c2tius getroffen zu feyn. Ovidius will
ihren Si^ haben bey den Eimmeriernr ^lomeru; in der Ansuli-emno.
8»tius bey den Aethiopiem/l.uclovicu5 ^riolkusbey denArabern. Ovi-
ölux beschreibet sie/ daß der Schlaff eitel seye/ unter allen Creaturen/ und
allesvergehe. Nun motten wir zu Mercurio dem viereckigten/ davon
kautanias sagt/ daß er im Weg miteinem Valtgefunden worden / mit
einem Hut bedecket: Aber ^ercuriuz ist allezeit ohne Bart gesehen wor-
den : anzeigend/ daß eine zierliche Rede oder 8er mon nie veralte. Aber
daß das Milch-Haar hervor wachse/bezeuget ki^rüinuz und I^ucianur:
Nomeru- idichtet/ daß dieReisenden bey Wcrcurii Bildnüß haben einen Steinhauf-
Steinhauffen auffgerichtet/und einen Stein nach dem andern dahin ge- si" um
worffen/also diesen Gott zu verehren/daher ist kommen / daß sie auffselbi - ^c. BHd.
ge/den Reisenden zum Wegweiser/ die Erstlingen der Früchten auffge-
stettet haben/und wo nöthig/davon ihre Speise zulangen. ^-rcuriu5 Mercuriu-
wird such dreyköpffig genennet/ entweder den Gewalt einer Reden aus« dreyköpffis.
zudrucken/oder die Wege zu weifen ; Auffdenselben waren Zettul/ wo-
hin der Weg gehe/angeschrieben. Es war auch an einem Mercurio ein
Widderangehängtworden/sagend/ daß ^lel-curiur mit dieserFigur Her«
umb gelauffen/ umb die Pest zu vertreiben/die dazumalgrassirete: dahe-
ro dieJahrs-Zeit begangen worden. pLukaniL-!meldet von einem an-.
Lern Bildnüß klercurii, welches aus Arcadiain den Tempel jovis ge-
bracht worden: Dieses war gehelmet / gezieret mit güldenem Schmuck/
und einem Rock / und einen Widderunter dem Flügel gehalten, ^r-
crobius meldet im ersten Buch / daß ^ercuims der Sonnen verglichen
werde / der Sonnen Geschwindigkeit damit anzuzeigcn / dann
aus den Fabeln wird gelesen / daß ^gus des lnacki Tochter / so
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