KW^L^S ist zwar in der menschlichen Natur nichts vor-
o^MW treffltchers und angenehmerö/ und das die Men-
^WM^^ schen mehr ziehren kan und mag / als die Religion:
vUKNDM^ Dahero keine Nation niemahls gefunden worden/ Die Rests
welche sich nicht zu einer bekannt hätte. Wiewol aion istdek
der Mensch vor andern Thieren in der Vernunfft Mr»ltbm
billich vorzuziehen ist/ so kan doch mit guten Gründen erwiesen wer- ^"^
Den / daß eine sonderliche Religion in der Creatur Gemüth seye/ wie"
dann der Meynung klaro ist/sagend: daß die Gemüthcr von GOtt/
gleich von einem Licht fliessend / entzündet/ und wunderlich durch na*
türliche Hitze getrieben würden / wie davon weiter zu reden und zu
richten.
Dieses haben einige durch deß Promeckei Fabel oder Gedicht er»
weifen wollen/nemlich daß jenes himmlische Feuer/ wie von ihnen ge-
dichtet wird/das Leben deß ersten Menschen habe angezündet/und sel-
biges Hertz erwärmet / welches gleichsam anzeiget eine innerliche Ge-
walt/ welches der Menschen Gemüther heimlich an sich gezogen/und
wo sie hergeflossen/ angemercktt/ sich in einen natürlichen Fluß verän-
dern/ dahin dann / wie sie sagen / sie sich wiederumb auch begeben :
Gleich wie wann wir etwas wichtiges und sonderiichs/es sey gut oder
büß / zu Gesicht oder Gehör bekommen / davon richten können / also
können wir auch nicht die Augen gen Himmel auffheben / bißweilen
schlagen wir auch die Hände über dem Kopff zusammen/in Meynung
die Natur zu tadlen: Das Süsse kommt vom Himmel / wie dann
auch alle Wohlthate» von oben herab zu uns kommen / darauff wir
Hier hoffen / welches dann verursachet / ihn anzuruffen/den höchsten
GOtt alleine/ sind auch die vornehmste Gründe/GOtt zu lieben und
zuverehrenund wann solche Dinge niemahls geschehen wären/so wä-
re GOtt nicht erkannt worden / weder auß der Natur / noch auß der
Verehrung / welches billich der Unterscheid zwischen den Menschen
Ä Und