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Cartari, Vincenzo; Hachenberg, Paul [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Oth.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0141
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Her im Sprichwort von ^-KenLo herkommend gesagt worden / wann
einer die Warheit sagt/ solle er auß dem Dreyfuß geredet haben : dero-
wegen auch Laccüo der Dreyfuß geeignet worden / welcher in eines Nacciri
Becken gestalt oder Schalen Art gewesen : dann der Wein die War- Dreyfuß.
Heit öffnet/ als wie der Götter Oracula , oder Heiligthümer. Es ist
nöthig noch etwas von ^ercurii Bild Zureden / und von seinem Gehör/
Altar oder O^culo, pLulsnisz schreibet/ daß in Griechen auff einem
Marek ^lcrcuni Bild in Marmor gesehen Wörden / mit einem Bart/ Dercum
und einer mittelen Statur / vor demselben war auch auß Marmor Bild.
Vella, mit kleinen ährenen Lucernelein/ vorhaltend / die Götter mit
dem Weyrauch zu versöhnen/ und nach eingeschüttem Oele die Lueernen
anzuzünden bey ihnen zu ehren ; auff der andern Seiten einen Pfen-
ning von Ertz gelegtt worden / und hiermit das Opffer zu schlies-
sen.
Minerva.
/^^Je Philolopki sagen/ daß zwo Gaben von GOtt gegeben/ vor
allen andern seye die Rede und der Hände Gebrauch die vor-
nehmsten. Dann die Rede/ pressetauß deß Hertzens-Gedan-
cken / die Hände aberalleHöfflichkeiten des Gemüthsvorbringen / und
alle Künste / so vor alters erfunden/ oder noch an Tag kommen/ müssen
in ihre Gewalt gesetzet werden. Weilen aber eine zierliche Rede oder
Orarion offt nichts nutzet/ es seye dann daß sie mit dem Verstand gesel-
let; noch der Verstandin gemein nutzen kan/ wo nicht die Rede mitver-
einiget ist; sohaben sie kiercurium und Vlinervam vereinbaret/ auß Ur-
sachen/ weil einesohne das andernicht bestehen kan : Aber von Mer-
curio haben wir gemeldet / nun wollen wir etwas von Minerva reden / ^E^
welche solle der ?ruclens und aller Künsten Erfinderin seyn. Welcher Bild'
^linervüm wil abmahlen / entweder allein oder mit Mercurio, solche
mit eitlem männlichen Gesichtbemahlet/ mit niedergeschlagenen Augen.
paulaniLS ^linervL Bildnüß zu Zerben in dem Tempel Vulesni vorstellet/
sagend / daß ^eptum Sohn ^inervL gleich seye / dessen beyde Augen ^mer-L
himmelblau gewesen/ wie auch der Vatter ^eprunusgehabt. AberLi-Auge»,
cero in den Büchern von der Götter Naturen sagt / daß derklinervL
Augen wären blau gewesen / Septum seine aber blaulecht: inwelchen et-
wasUnterscheid/ beyde bedeuten bey den Lateinern eine grünlichte Farbe/
 
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