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Cartari, Vincenzo; Hachenberg, Paul [Mitarb.]; Bourgeat, Ludwig [Mitarb.]; Bourgeat, Ludwig [Bearb.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0142
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so zur Klacheit nöchig / wie bey den Katzen beY Nacht geschicht : und ver-
meinen einige / daß etwas mehr Feuer in den Augen .^unn-vx verborgen/
als in anderen/ wie in den Löwen-Augen zu sehen. Dleses wil ich wi-
derstreiten. Selbiges wird auch erdacht miteinem langen Spieß / und
Chrysiallenen Schildt. Solches alles schärffet eines Verständigen
Gemüth / wie Hernacher mit mehrerm gelehret wird, cüs^ignus im
Riesen - Krieg meldet / daß sie vonsunone an den Trojaner Heerführer
Das s?ste geschicket worden / damit sie den Griechen Hülffschaffe/ ihr derowegen
Rr.dnrß. ^. ^^. sich ckstenKriegerin und Siegerin folgende Figur gegeben : als einen
H^m^ güldenen Helm/ dann einen Weiser/ mit seiner Weißheit begäbet/ last
sich begnügen. Das hindere vom Helm ktinervL hat den göttlichen
Wie Mi< rschein angezeiget/ sie sagen auch daß Minerva auß)ovi; Hauptgekom-
nerva geöo- men / dessen Bilde gesehen worden in dem Athenischen Schloß / wie
psulLnia»meldet/ dann Vulcanus hat mit der Sege sovi; Haupt abge-
feget : Eines verständigen Mannes Tugend sitzet in dem Hirn / der
auch mit göttlichen Sinnen begäbet ist/ dann alle Weißheit ist von
GÄtt/ und von dem Mund deß Allerhöchsten herfliesset/ und nicht von
den unteren / so von Junone gezeiget wird. Aber ^^cianusL^elK
sagt/ daß Minerva ohne Mutter gebohren seye / dahero gedichtetwer-
den / daß die Weiber alles Rathsund Verstands beraubetseyn selten.
, Sie haben auch Kl-nerv^ den Helm auffgesetzt/ anzuzeigen/ daß ein ver-
ständiger Mann nicht alle Rathschläge jedem ossenbahre / die Egpptier
Haben zum Eingang deß Isiden Tempels äpbin^em gesetzet : wiewol
solches fönte zu den heiligen Wercken gezogen werden, namalu^ mel-
det in Ulricis , daß zu Aktien ein Bild l^'nerv« gewesen / auff dessen
Greiffen. Helm Regel 8pKinx gestanden ^ und auff dessen Seichen Greiffen
gestanden : welche Köpff und Flügel gleich den Adlern gehabt / die
übrige einen Löwen zeigen / solche sollen Thieren gewesen seyn / aber
nach plinii Meinung im io.Buch vergleichet es den Fabulen / in 8c/-
^rünsh». tbl2mieden ^rimochiz, welche einäugig waren/ deß Hrts halben / sol-
ches zrrverhüten Kriege führen / darauß wir verstehen / wie wir unser
Gedachtnüß wetzen sollen / bisweilen haben sie auch einen Hanen auff
den Helm gesetzt / wie bey den Ll«o- ;zu sehen/ an einen: Bilde von Gold
und Ebenholtz / dann ein Han hat grosse Kühnheit/ aber er kan auch zur
Wachrsamkeit gebrauchtwerden / welcher einem starcken und verstän-
digen Käufer gebildet wird : Dann sie haben ihn so wol im Krieg als
 
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