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Cartari, Vincenzo; Hachenberg, Paul [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Oth.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0146
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der Ehre/ so sie in die Höhe schwingen: daher nicht unrecht miteinem
frembdkn Kleid bekleidetwird / weilen sie / indeme bey uns keine Her-
berg zu finden/ in fremde Landen wandert. Die Alten haben sie offt
in eines Weibes Gstalt verändert/ auffeinem viereckichten Stein
sitzend. In kl. Vai. Hciln Schaupfenning war ein Weib eingepra-
get / mitdem Elenbogen an eine faule lenend / in der Rechten eine
Cirrus, oder Schlang haltend/ und auff einem das Männlein Vircus in einer Seit/
Tugend ein jnder andern ein bärtiger Mann/ mit einem Löwenbeltz bewickelt / in
Männlein. verHand einen Hebel haltend / lnitder Ubcrschrifft: Vircuri Hugu-
üi.so Kayser Qorciianus prägen lassen. Zn einem Pfenningdlumeria-
m, wird eines AltenBildegesehen/ mit der Ubcrschrifft: Vurus äuZ.
In Vice!Ii Pfenning ist Vircu; kinIungliggsGestalt/geschörtztenKlei-
dern/auffdem Haupt einen Helm haltend/ dessen Horn auf; etlichem
Federn gemacht / lehnet sich mit der Lincken an den Spieß / mit der
Rechten hält er den Scepter / das rechte Knie beugt er / das lin-
cke hält er in die Höhe / dann mit dem Fuß truckt er die Ley:r / hat
Sporen an den Füssen / und hält die Augengegen eineIungfrau/
welche Sonorem, oder die Ehre/ prasentiret / welche in der Rechten
einen langenSpießauffrecht hält/und ist von selbigerSeit biß aufden
Bauchbloß/ in der Rechten hat sie ein Horn voller Vorrath/ der Helm
Klantzt unter dem Fuß hervor / das Haupt hatte ein gelb Haar/
so krauß war. pcoclicus ^opliiKa meldet/da dlcrucule§ auffpochte/ und
einmal in eine Einöde gegangen / da er zwenWege angetroffen/in un-
terschiedliche Theilen führend / da wusteer nicht welchen er brauchen
'olte/'daer nun aufdem zweiffelhafftigen gegangen / hat er zwo Wei-
>er gesehen/ deren eine war Volupr^,/ oder die Wollust/ im ersten An/
iehen warsie schön und zierlich / welche gesuchet blsrculem abzufähren/
in einen schönen/ breiten mit Blumen und Kräutern gestreuetenWeg/
so die Augen erlustiget / aber am Ende war er mit Dorn und Hecken
verwachsen: die andere war mürrischer anzusehen/ ein schlecht Kleid
tragend/solche war die Tugend: welche ihren Weg anfangs engund
beschwert gewiesen / welcher endlich einen geführet auff eine schöne
Wiesen/und Felder/ mit allen Wollüsten umbstossen: Dieser hat sich
bicrcule- !zugeseket / daher er auch einen so herrlichen Namen bekom-
MU- Ditnres in seinem Feuer, sagt./ er habe die Wollust gesehen/
und
 
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