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Cartari, Vincenzo; Bourgeat, Ludwig [Oth.]; Hachenberg, Paul [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Contr.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0148
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det/ daß dessen Bild auffdem Altar Voln^Lgesitzt worden/wann einer
feine Schmertzm vkrhecler komme endlich durch Gedult in grölteMol-
^rcicr. jü^e. Plinius im z. Buch und äolinus melden/ daß diese Göttin er-
dachtseye/ zn verliehen/ daß man die Heimlichkeit der Religion nicht
solle offenbaren: So dluma gestifftet / und zu verehren anbefohlen;
Dann die göttliche Dinge soll man nicht verschweigen. Dahe. die
Egyptter den GOtt des Schweigens unter ihren Göttern verehret/und
seidigen genenntt ttar^ocrarem , dahero ^puleius und ^larriauus im
n^ocra- , ^^ einen erlösten Knaben gedichtet/ den Finger vor den Mund
Haltend / damit das Stillschweigen anzuzcigen. DerGOTTdes
Stillschweigens wird offt erdacht ohne Gesichts-Veranderung/Hat ei-
nen Hut auffsitzen/mit einem Wolffs Beltz angethan/ welcher mit Au-
gen und Öhren versetzet/ umb vil zu hören und viel zu sehen/ aber sol-
ches nicht zu reden: deswegen wird ihm der Hut auffgesetzt/ welches
^ ist ist der Aeyheit Zeichen. Von einem Wolff wird erzehlet/ welcher
^deutet das solchen erstmal ersehen/ werde stumm/ und wann er etwas geraubet/
Stillschwei- so laustet er gantz still davon/ daß er auch nicht einmal zischt. In Per-
gen. sea soll ein Baum seyn / der ttar^ocrari geopfert ; dessen Baums Zun-
DerPersi- gen / die Frucht dem Hertzen gleich seyn sollen / weilen die Zungen des
MeBaum Hetzens Geheimnüssen offenbaren. Dahero Minerva meldet / daß
achetsta^" zur Zeit schweigen eine Tugend seye: und die Kreht von sich gelassen/
DieKrähe weilen dieser Vogel schwätzig; Dann ein Verständiger achtetder Pos-
von Girier- sen nicht/und betrachtetwol was er redenwil. ^inervL Bildnüßwar
vsvertrie- hey den t^eüenis gesehen worden / in d:r Hand eine Krähe haltend/
W- . .andeutend/ daß ein verständiger Mann seine Redezwingen soll, ^i-
inEnerv- nervahält einen Spieß/ wie gesagt/ und selben bieget/ den Armin die
Hand. Höhehaltend/ zeiget den Schild/ und selbiger sitzt zwen Knaben hinzu/
welche mit blossen Degen den Menschen trotzen: deren der eine Degen
den Schrecken/der andere die Forcht bedeuten: welche im Krieg Herr-
Dassvsie Hetzen. Daheroärariusim siebenden Buch/daer dichtet/ kirrem von
Bildnüß. ^.iovsgeschicket einen K>ieg anzuhetzen zwischen den Argivern und The-
banern/ meldet/ daß er mitgenommen dieForchtund Schrecken.
1-imor oder Panlaniss meldet den Schreckenzweyfach / die Forcht aber haben
dieForcht Die Lacedemonier verchretmicht als andere HöllemGötter / welche als
8^^ ^^ schädliche Geister bcy der Stadt naheseyn: korricuclo ist bey ihnen auch
ballern ^gehalten worden / und ist auch der Tempel bey dem Nichtstuhl
 
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