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Cartari, Vincenzo; Bourgeat, Ludwig [Bearb.]; Hachenberg, Paul [Mitarb.]; Bourgeat, Ludwig [Mitarb.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0018
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«»t) 6 (»O-

und vor ihr Höchstes Opffer verehret. Undsetzen darzu/ daß Pomps-
Nius ^lelL und 5o!inu§ solche Hirnschal zum TnnchGeschirr gebrau-
chet Haben/und dardurch / nach ihrer Meynung/ die höchste Ehre dm
Todten erwiesen worden. DieMasilienser/welche in Weisch^Nar-
bonien wohnen / haben in denen Holen / darinnen keine Bilder auff-
gerichtet gewesen / ihr -Opffer verrichtet/ und bißweilen die abgestüm-
melte Bäume verehret/als wann etwas Göttliches in denselben ver-
borgen wäre / wie Pucanur von ihnen berichtet. Von denen ersten
Zeiten der Sund- Fluth an / wie bey dem Plinio zu lesen/ Haben die
Dir Eich- frömbsien und ansehnlichste Leute unter den Eichbäumen gewöhnet/
bäumt wer- und solche vor Götter und geheiligte Tempelen gehalten : da sie ihre
dr« vor Nahrung von denselbigen Eicheten erhalten/ und vor dem Regen un-
^allen §*' ier ihnen sicher gestanden/ wie auch vor allem Unfall unter denselbi-
gen geblichen, paul-mi^ meldet in der Beschreibung äckLiL , vaß
in einem Theil derselbigen Landschafft seyen dreyßig viereckigte Steine
auffgerichtet worden/auf jederem Stein wäre ein Namen eines Got-
tes eingehauen gewesen/ohne Bildnüß/welcher mit Höchster Ehre von
den Inwohnern ist verehret und bewahret worden ; Dann bev den
Griechen war gesetzt / solchen Steinen Göttliche Ehre zuzumessen.
Lornelm; laciruz schreibet/ da er von der Teutschen Sitten erzehlet/
daß sie unter allen keine Götzen noch Tempel gehabt haben : vermey-
nende/ es wäre viel zu nachtheilig / die Götter so enge zwischen Wän-
den gleichsam einzuschliessen/ und menschliche Gestalten zuzueignen/
und keinen in die Göller-Zahl zu nehmen / welcher nicht zu einem ge-
genwärtigen Nutzen mag angewendepwerden; Als da seynd die
Sonn/ Vulcanus oder Feuer/derMond / von den andern Haben sie -
keine Wissenschafft gehabt / wie OLfar von ihnen meidet. Ja es ist
nicht der Nahm eines andern gemeldet worden. Bey Neroäoro Ha-
ben die Griechen auff die Götzen geeiffert solchen zu opffern / deren
Nahmen sie von den Aegyptiern erlernet.
DerGötttt Woher solche Götter kommen / und ob sie zugleich / oder nach-
Ursprung, einander hervor kommen / oder ohne Ursprung allezeit gewesen seyen/
ist bey ihme unbekantzaufferdaß ttomerus und »esloäus, welche 40.
Jahr ohngksehr vorher gelebet/anzeigen/ daß die Götter und ihre Na-
men von den Griechen wären eingeführet worden/denen sie ihrAmpt
und gestalt zugerignet. Und daß dem also / wie Neroäorus meldet/
wir-
 
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