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Cartari, Vincenzo; Bourgeat, Ludwig [Bearb.]; Hachenberg, Paul [Mitarb.]; Bourgeat, Ludwig [Mitarb.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0183
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Müßiggang / in Freuden erzogen und erhalten. Daher sie zwo ^mo-
rs; oder Lieben erdacht/in deine wir zu Himnüischen Sachen Liebe tragen/
und auch die Welt-Liebe imHertzen behalten. Es seyndauch deren eini-
ge/ die Hagen Venus habe zwo Töchter/ als eine sey ^nrerors, oas ist- die
der Lieb'entgegen / und damit einAbscheuen haben ; Abersie fehlen sehr/
die Per Meynung seyn / dann ^nreroris Gewalt ist nicht in ihm gesetzt/
daß wir von derLiebe ausgesogen/ sondern daß wir der Straff einge-
deuckwerden/ wiepauhnias meldet : welche die abscheulichste und un-
flätigste Ursachen verwenden / wammb die Athenienser die Altar und
Bilder ^nrcsori gesetzt haben. Das Bild war also gestaltet/es warein L-rero^
nackender 'Knab/ schon von Gestalt/ in den Armen haltend zween frische Bilde.
Hanen/ Anteros derowegen nicht derLieb zuwider/ sondern hat gleiche
Liebe gehalten. Poipkirius meldet/ da Cupido erwachsen / Hat Venur
"dkemiu befraget / welche Veneri geantwortet/ daß Cupiclini vonnöthen
sey ^nterora , welcher gebohren und Federn angetragen / und so offt /rn.
leroros beygewesen/ ist Cu^iclo schöner worden / abwesend aber 'das Ge-
genspiel/ und wann ^mor getrieben worden / so hat sie denjenigen auch
bezwungen. Bey Lleos waren zwey Kinderbilder gesehen worden/deren
das eine Anteros, welcher den Zweig so steiff gehalten / aber er hat seinen
Fleiß gethan/ solches haben ihme die Alten nachgehalten. Cicero mel-
det/ daß des Cupiäinis und Omoris Bilder in den O/mnäliir bey den Das Slste
Griechen auffgehalten worden : hat Errico geschmeichelt/ undeinen be- Bildnüß.
kanten Menschen ausgelacht: dann dißist kein grosser Rath zur Schalck-
Heit rathen / da die Kinder sotten zur Erbarkeit gehalten werden / sie der
Wollust dienen müssen. Daherodie Römer nicht allein in den Schulen c,ipi-jo mit
Cupiäincm, sondern auch Kicicurium und tterculem gesammlet/ damit Mercurio
andeutend/ daß er mitder Tugend und Vernunfft bepaaretsey/ ^rbe- und ttLicuic.
nseus schreibet / daß die alten pbilolopbi ^morem vor eine grosse Göt-
tin/ und von aller Unflätigkeit befreyet / gehalten Haben/ weilen sie mit
Mercurio und ttercule verlobet gewesen/ deren der eine der Wohlredcn-
Heit / der ander der Starcke vorstehet / aus dessen Gesellschafft die Liebe
entstanden ist. Bey den Alten ist die ^moi-l.g-rbeu§ genennet worden/ ämor.
dessen Bilde im Tempel LricinL gesehen worden / selbe hat eine Fackel ^«rkcur.
in der Hand in das Wasser tauchend ; Von diesem Bilde hat Ovi-
äius gedacht / daß zu diesem Tempel alle Liebende gelausten sind/ welche
eiffetten ihre Liebe zu endigen; Aber in Griechen hat man dieser Kranck-
Z) r Heil
 
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