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Cartari, Vincenzo; Bourgeat, Ludwig [Oth.]; Hachenberg, Paul [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Contr.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0027
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E) rf(-^
solche solten ei« Leben haben / wären sie mehr vor Donars als Götter
schalten worden. Aber beyden Egyptiern seynd dergleichen viel ge-
sehen worden / wie in den Blldernvon mir geschrieben / zu sehen feyn
Wirvr Der Anfang nun seye von der Ewigkeit hergenommen.
Von den Bildern/ so von Ewigkeit Hero.
sv^LJewohl nicht alle alte Götter ewig nochunsterblich gehalten Hits Nied
r)W^^orden / so hat man dochvermeinet selbiger zugenicsscn:Dann ihre Ewig-
der Alten Meynung war diese / daß ihnen die Ewigkeit zuge- leit vorge-
schrieben werde : Wliewol Job. AaccLnus im Buch der Götter Ur- stellet,
sprung meldet/daß der erste aller Götter /sich mitten in der Erden/bleich
von Farben/ mit der allerdückesten Wolcken umbgeben / auffhalte /
derselbe mit andern vertue , davon sie die Ewigkeit erhalten. Dieses Ewigkeit,
magnvn feyn wie es woll / mag außgelegt werden nach Vermögen /
von Alters / alle Zeiten zu rechnen/ so kan doch gesagt werden/ daß
aller Ende mangele. Dann Hermes iritmeg^Kus » k^bsgorici und
klsro, die Zeit der Ewigkeit nennen ein Bildnüß: es weihet sich umb
undumb/ daß kein End zu finden. Aber von der Ewigkeit ist besser
zu sagen / dann wie an derselben kein Ende zu finden / so ist doch das
Bildnüß nicht ewig / wie die Ewigkeit : V^erius sagt / dir thun nicht
wol / die mit Plsrono sagen / die Welt habe keinen Anfang der Zeit/ Don derE«
noch Mangel derselben / auff diese Weise vermeynen sie die erschaffene w-ok-it tm
Welt von Ewigkeit zu stehen: Wannplsroms Reden Platz finden ; ^^
und also den eintzigen Gott ewig setzen / die Welt auch ewig zu schä-
tzen. Loerius schreibt ferner/ daß die Ewigkeit seye ein Standdeß
beweglichen Lebens; diß ist eines Gottes Eigenschafft/ daß am künss-
tigen nichts mangele/ noch am vergangenen hindere / und dergleichen»
Aber wir lassen es bey den Sechsten bewenden / dann vielleicht ists
von denen Alten deßwegen geschehen / weil sie ihre Götter vor ewig
gehalten/dadurch sie dann die Ewigkeit verstanden Haben. Derowegen
eisuä-^uus, welcher selbige in kansgirifchen Lob bescheibet/ vermel-
det: mit Einziehung einer Schlangen / welche die Höhle/ darinnen
sie wohnet/ umfasset/ und ihren Schwantz im Munde haltet/ wel-
ches ein ^mbolum derZeit ist/ von den Egyptiern gewechselt/ da sie
das Jahr deüthen/ so in sich selber zurück kausst/ also das vergangene
Eud seye deß künfftigen Anfang. Der Ewigkeit Bildnüß wird also
befchrie-
 
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