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Cartari, Vincenzo; Hachenberg, Paul [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Oth.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0071
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^e) f- (—
das vornehmste Glied ist/da die Tugend Herfieust/welche das Leben er-
Hält/in der Rechten zu Zeiten einen Adler gehalten/auch bißweiten ein
Zeichen der Vi-Aori getragen/anzuzeigeu/wie der Adler unter den M-
geln der Vornehmste/also er im Himmel der Gröste gewesen. Nome-
rur Hat gedichtet/ daß Jupiter zwey Fässer habe / eines voll Gutes/das
andere voll Böses/welche er nach Gefallen wendet/ und auß denselben Das i>le
soviel als nöthig/außschüttet. Psulani^ meldet/ daß bey den Athe-BtldvM-
niensern ein Bildnüß sovir seye/welches in den Händen einen Scepter
und VlÄorism habe. Die Egyptier/welche ihre Heiligen hoch gehal-
ten/daß kein Mißbrauch entjianden / haben ihm einen Scepter gege-
ben/ den sie den Erschaffer genennet haben / welcher mit derGriechen
sove übereinkommet. Der Egyptische Erschaffer war von mensch-
licher Gestalt/gelblichter Farben/in einer Hand einen Circul/in der an-
dern einen Scepter gehalten/ auff dem Kopff hat er eine Feder gehabt-
so angezeiget/daß ihme alles leicht zu erschaffen seye; welcher ein Kö-
nig war/deffen Ursach der Scepter war/dann in seiner Gewalt war da-
Leben zu geben wem er wolte/da er sich felbsten / wie der Circul auß-
weiset/betrehen kan. Auß seinem Mund last er ein Ey Hervor/ wel-
ches dieWelt pr-lencirt/auß welchem VulcLnur gelaffen/welcher durch
alle Theil der Welt gehet/das Leben mittheiict.
Aber wann wir der Welt Bildnüß anschauen / vermeyne nicht
ohne Frucht zu seyn/von derselben etwas zu sagen. Die Egyptier ha. Unter,
den die Welt auch beschattet/daß ein Mensch die Füß verschlinge/ der Niedliche
war mit einem vie-färbigem Kleid angethan/biß auff die Füß/auffdem ^"der.
Haupt hat er eine grosse vergüldete Kugel getragen/anzeigend/daß die
Welt rund seye/wiekorpk/rim und Lulebiur schreiben/daß die Egyp^
tier die Weit mit r. Circuleu abgemahlet/deren einer über den ande-
ren gesetzt war ; darinnen eine Schlang gewickelt / welche eines Fal-
cken Kopff gehabt r Die Circul haben der Welt GrösseundForm ge-
zeiget / die Schlang deren Tugend / dann die Egyptier und Phönicier ..
Haben den Schlangen eine göttliche Natur zugeschrieben / weilen sie W^U
nicht gesehen wie dieselben kriechen / und doch so geschwinde fort- uchtNatur
kommen / und ihre Leiber in unterschiedliche Formen erzeigen/
und weilen sie ein langes Leben haben : dann sie ihr Alter mit der
Haut abthun/und nicht leicht sterben/ wo sie nicht umbgebracht wer-
den. Das Haupt eines Habichts oder Geyerö setzen sie ihr auff/ wegen
Hr der
 
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