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Cartari, Vincenzo; Bourgeat, Ludwig [Oth.]; Hachenberg, Paul [Contr.]; Bourgeat, Ludwig [Contr.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0080
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E) 68 (ss-
worden / weilen die Menschen wegen des Reichthums untereinander
fechten : Dahero ihr ein Scepter in die Hand gegeben worden / die
Das -sie Reiche und Reichthüm außzutheilen. kulgenrius sagt und beschreib
Dildauß^. HetJunonem mit einem Scepter/anzeigend/daß sic vorstehe dem Reich
und Reichthüm/ dann in der Welt haben die Könige Reichthüm/ in
derselben Erd-Gründen liegen die Schatze/daher wird Gold/ Silber
und ander Metall gegraben : daher kommen die Edelgestern. Dieser
Juno wird Göttin ist der Pfau geheiliget worden. Daher ksulLniss vom Tem-
Der Psau pel ^unonis in OrariL meldet/ daß darinnen ein güldener Pfau gewe»
s«htlltgrt. sen / mit Edelgesteinen gezieret / welcher der Göttin von dem Kayser
ttsclrisno verehret worden. Die Ursach aber ist / weilen der Reich»
thum die Menschen also verblendet/ wie den Pfauen seine glantzende
Federn : Naccacius meldet im 9. Buch von der Götter c^neol. daß
unter Vin Pfauen und Reichen ein grosse Gleichheit seye/dann beyder»
seits erzeigen sie einen grossen Hoffart. Es seynd auch sunoni unter-
schiedliche Vögel geheiliget worden/ als ein sonder Geschlecht der Ha»
bichten/auch Geyer/wie Planus meidet/ mit welchen Federn die Grie-
chen und Römer ihre Häuser gezieret haben : Die Ganß seynd auch
sunoni gegeben worden / deren etliche zu Rom in den Templen erneh»
ret wurden/weilen die Ganß das Rom erhalten Haben/ und deswegen
einige imLapiroilo zur Gedachtnüß erhalten worden. Es ist auch eine
silberne Gans insunoms Tempel verehret worden: und damit sie sich
freundlicher gegen derselben stellete / Haden sie etliche Jahr nacheinan-
der / mit grossem Pomp und Pracht eine Ganß auff einer schönen
Schüssel getragen / und einen Hund an einen Pfahl gebunden / auff
daß solcher die üblen Hüter im Schloß zur Straffe andeisse und ver-
Jßs- zerre. Es dichten die Poeten weiters/ daß ilis seye sunow» Dienerin
gewesen/ dardurch der vielfarbige Bogen verstanden wird / welcher zu
Regens-Zeit gesehen wird / welchen sie genennet eine Tochter ilmu-
mLnris, so eine Verwunderung bedeutet : Dieses Gesicht werffen sie
zu den Reichthümen/weilen sie aller Menschen Hertzen bestürtzen : diese
ist bey den Alten eine Göttin gewesen/ so mit einem weiblichen vielfar»
bigem Kleid angethan gewesen : Man sagt auch daß Juno ^.Nym-
phen zu Auffwärterinnen gehabt: wie sie von sich selber im ».Buch
^neiäss - ^olam anredend / saget: sie verspreche ihm das schönste
Weib/ wann er die Winde hervor lasse/ und ^ne- Schiff sänfftige/
 
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