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Carus, Carl Gustav
Neuer Atlas der Cranioskopie enthaltend dreissig Tafeln Abbildungen merkwürdiger Todtenmasken und Schädel — Leipzig, 1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.8657#0023
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TAFEL IV.

FÜRST TALLEYRAND.

Lin Kopf bau recht dazu geeignet, um ihn
als das leibliche Symbol eines grossen hellen
Weltverstandes hinzustellen! — Die Gegend
des Vorder - und Hinterhauptwirbels (das
eine das Symbol scharfer Erkenntniss und
das andere des entschiedenen Willens) *) fin-
den sich ausgezeichnet entwickelt und zu-
gleich ist ein ungewöhnlich tiefer Stand der
Ohren insofern bemerkenswerth als sich durch
eine Linie von einem Ohr zum andern stets
die Gegend des Schädelgrundes angedeutet
findet, welche, wenn sie tiefer herabgedrückt
erscheint, natürlich den Raum für Ausbrei-
tung der Hirnmasse vergrössert. (Bei den
alten Bildwerken Egyptens, so wie an einem
Mumienkopfe meiner Sammlung sieht man

dagegen die Ohren hochgestellt und dadurch
den Raum der Schädelhöhle verkleinert.)
Eine Aelmlichkeit mit dem oben beschriebe-
nen Schädelbau Napoleon's kann man darin
nicbt verkennen, dass gegen die bedeutende
Höhe des Vorderhauptes (5" 6"'), dessen Breite
verhäitnissmässig ziemlich gering erscheint
(4" 10"'), was denn auch ganz die gleiche
Deutung wie dort zulässt. WTenn dagegen
die Breite der Ohrengegend (5" 8"') hier so
sehr die der Augengegend (4" 2"') über-
wiegt*), so wird man dies in jedem Ealle sehr
charakteristisch finden müssen für einen Mann,
von dem man einst die merkwürdigen Worte
hörte: „Die Sprache ist dem Menschen ge-
geben, um seine Gedanken zu verbergen."

*) Siebe S. 148 und 188 der „Symbolik".

*) Siebe „Symbolik", S. 174. und 182.
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