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Carus, Carl Gustav
Neuer Atlas der Cranioskopie enthaltend dreissig Tafeln Abbildungen merkwürdiger Todtenmasken und Schädel — Leipzig, 1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.8657#0064
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TAFEL XXIV.

SCHÄDEL EINES NEUGRIECHEN.

Uieser dem anatomischen Museum zu
Breslau gehörende Schädel kann als inter-
essanter Gegensatz zu dem von mir*) früher
abgebildeten altgriechischen Schädel aus
einem Grabe von Cumä betrachtet werden, von
welchem er sich jedoch insbesondere durch
seine mehr rundliche Form, die stärkern
Muskeleindrücke und stark vorspringende
Nase unterscheidet und dadurch auf die Bei-
mischung des slawischen Elementes deutet,
welche auch dem Charakter der Neugriechen
manches vom Altgriechenthum sehr Abwei-
chende aufgedrückt hat. — Im allgemeinen
stimmt diese mehr rundliche Schädelform
überhaupt mit der der südlichen romanischen
und gallischen Völker Europas ziemlich über-

*) Verhandlungen der Kais. Leopold. Carol. Akademie, Bd. 26.
Thl. 1. Tab. I.

ein und unterscheidet sich sehr von der der
nordischen, in welchen (wie sogleich in dem
nächstfolgenden Kopfe des Altskandinaviers
zu bemerken sein wird) eine starke längliche
Bildung vorherrscht. Auffallend ist, wenn
man diese im ganzen gute aber doch ge-
ringere Form mit einer edlern aus den Tag-
völkern, z. B. mit Schiller's Schädel, ver-
gleicht, wie viel weiter nach vorn bei diesem
Griechen die Ohröffnung als bei jenem. Es
fällt dadurch natürlich mehr Masse auf die
Occipitalregion, während bei jener die der
Frontalregion überwiegt. Auch zeichnen am
Hinterhaupte die sehr starken Gelenkfortsätze
sich aus, durch welche der Kopf mit dem
Rückgrat sich verbindet. — Nichtsdesto-
weniger bleibt diese Schädelbildung gegen die
des Kaffern oder Bali immer eine weit edlere.
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