Tolstojs Flucht und Tod
21
beständig aus, und nur mit Mühe kamen wir in der
Dunkelheit vorwärts. Am Nebengebäude sahen wir ein
blaues Lichtchen aufblitzen; der Vater kam uns entgegen.
„Ach, da seid ihr,“ sagte er, „diesmal bin ich glücklich
hingekommen; es wird schon angespannt. Ich werde
vorangehen und euch leuchten.“
„Ach, weshalb haben Sie Sascha die schwersten Gepäck-
stücke zu tragen gegeben?“ wandte er sich vorwurfsvoll
an Warwara Michailowna und nahm ihr den Korb ab,
um ihn selbst zu tragen, während mir Warwara Michai-
lowna beim Tragen der Koffer behilflich war.
Er ging voran und drückte von Zeit zu Zeit auf den
Knopf der elektrischen Taschenlampe, um sie dann sofort
wieder abzustellen, wodurch es uns noch dunkler zu sein
schien, als es tatsächlich war. Mein Vater hat es nie ge-
liebt, Erzeugnisse menschlicher Arbeit unnütz zu vergeu-
den, und für solche Vollkommenheit, wie die einer elek-
trischen Taschenlampe, hatte er besondere Achtung;
deshalb war es ihm jetzt, wie auch sonst immer, zuwider,
die elektrische Kraft unnütz zu verbrauchen.
So bewegten wir uns abwechselnd in vollständiger
Dunkelheit und im Lichte der Taschenlampe, die der
Vater dann -wieder sofort auslöschte. Als wir bei dem
Pferdestall anlangten, war unser Kutscher, Adrain Paw-
lowitsch, mit dem Anspannen des zweiten Pferdes be-
schäftigt. Der Vater nahm den Zaum und w’ollte ihn dem
Pferde anlegen, doch seine Hände zitterten, und er war
nicht imstande, die Schnallen zu befestigen. Zuerst trieb
er den Kutscher zur Eile an, dann aber setzte er sich in
eine Ecke der Remise auf einen Koffer, und es überkam
ihn offenbar Mutlosigkeit.
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beständig aus, und nur mit Mühe kamen wir in der
Dunkelheit vorwärts. Am Nebengebäude sahen wir ein
blaues Lichtchen aufblitzen; der Vater kam uns entgegen.
„Ach, da seid ihr,“ sagte er, „diesmal bin ich glücklich
hingekommen; es wird schon angespannt. Ich werde
vorangehen und euch leuchten.“
„Ach, weshalb haben Sie Sascha die schwersten Gepäck-
stücke zu tragen gegeben?“ wandte er sich vorwurfsvoll
an Warwara Michailowna und nahm ihr den Korb ab,
um ihn selbst zu tragen, während mir Warwara Michai-
lowna beim Tragen der Koffer behilflich war.
Er ging voran und drückte von Zeit zu Zeit auf den
Knopf der elektrischen Taschenlampe, um sie dann sofort
wieder abzustellen, wodurch es uns noch dunkler zu sein
schien, als es tatsächlich war. Mein Vater hat es nie ge-
liebt, Erzeugnisse menschlicher Arbeit unnütz zu vergeu-
den, und für solche Vollkommenheit, wie die einer elek-
trischen Taschenlampe, hatte er besondere Achtung;
deshalb war es ihm jetzt, wie auch sonst immer, zuwider,
die elektrische Kraft unnütz zu verbrauchen.
So bewegten wir uns abwechselnd in vollständiger
Dunkelheit und im Lichte der Taschenlampe, die der
Vater dann -wieder sofort auslöschte. Als wir bei dem
Pferdestall anlangten, war unser Kutscher, Adrain Paw-
lowitsch, mit dem Anspannen des zweiten Pferdes be-
schäftigt. Der Vater nahm den Zaum und w’ollte ihn dem
Pferde anlegen, doch seine Hände zitterten, und er war
nicht imstande, die Schnallen zu befestigen. Zuerst trieb
er den Kutscher zur Eile an, dann aber setzte er sich in
eine Ecke der Remise auf einen Koffer, und es überkam
ihn offenbar Mutlosigkeit.