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Almanach 1926
und dem Tuschpinsel gezeichnete Randleisten, die sich
dem Text anpassen und den Seiten ein festes Gerüst
geben, ohne doch jemals mit den wohlfeilen Mitteln
kunstgewerblicher Typographie zu arbeiten. Zu einem
andern Teil sind es halbseitige oder ganzseitige Kreide-
lithographien, die unmittelbar auf den Stein gezeichnet
sind, die den Text bekrönen, vignettenartig abschließen
oder ihn umschließen und tragen. Nicht selten sind beide
Techniken vereint, dergestalt daß die Kreidelithographie
von einer feinen Federlithographie in Form einer Leiste
gerahmt wird. Zum dritten werden elf ganzseitige Ra-
dierungen in dem Buch enthalten sein, die die Hauptpunkte
des dramatischen Geschehens betonen. Es sind also drei
verschiedene technische Verfahren angewendet. Sie stim-
men so gut zusammen, lassen das Buch einheitlich er-
scheinen und machen es auch wieder so reich, daß die
leichte Pracht des Ganzen ohne Anschauung kaum vor-
stellbar ist. Da die Auflage der von Jakob Hegner in
Hellerau in der Kursivtype, einer holländischen Antiqua
von 1670 (die „Jansontype ), auf Büttenpapier gedruckten
Buchausgabe dreihundert Exemplare beträgt, und da auch
eine Vorzugsausgabe ohne Text auf Chinapapier in 50 Ex-
emplaren hergestellt wird, da ferner noch Probedrucke,
Imprimaturdrucke und Schmutzabzüge hergestellt werden
müssen, so sind fünfhundert Lithographien ungefähr drei-
hundertundsechzigmal auf der Handpresse zu drucken.
Das sind etwa hundertachtzigtausend einzeln zu druckende
Lithographien. Diese Zahl ist um so bedeutungsvoller, als
der Druck im wesentlichen in einer Hand liegt, nämlich
in der Franz Dannenbergers, eines der Inhaber der Litho-
graphischen Anstalt M. W. Lassally in Berlin. Der Druck
Almanach 1926
und dem Tuschpinsel gezeichnete Randleisten, die sich
dem Text anpassen und den Seiten ein festes Gerüst
geben, ohne doch jemals mit den wohlfeilen Mitteln
kunstgewerblicher Typographie zu arbeiten. Zu einem
andern Teil sind es halbseitige oder ganzseitige Kreide-
lithographien, die unmittelbar auf den Stein gezeichnet
sind, die den Text bekrönen, vignettenartig abschließen
oder ihn umschließen und tragen. Nicht selten sind beide
Techniken vereint, dergestalt daß die Kreidelithographie
von einer feinen Federlithographie in Form einer Leiste
gerahmt wird. Zum dritten werden elf ganzseitige Ra-
dierungen in dem Buch enthalten sein, die die Hauptpunkte
des dramatischen Geschehens betonen. Es sind also drei
verschiedene technische Verfahren angewendet. Sie stim-
men so gut zusammen, lassen das Buch einheitlich er-
scheinen und machen es auch wieder so reich, daß die
leichte Pracht des Ganzen ohne Anschauung kaum vor-
stellbar ist. Da die Auflage der von Jakob Hegner in
Hellerau in der Kursivtype, einer holländischen Antiqua
von 1670 (die „Jansontype ), auf Büttenpapier gedruckten
Buchausgabe dreihundert Exemplare beträgt, und da auch
eine Vorzugsausgabe ohne Text auf Chinapapier in 50 Ex-
emplaren hergestellt wird, da ferner noch Probedrucke,
Imprimaturdrucke und Schmutzabzüge hergestellt werden
müssen, so sind fünfhundert Lithographien ungefähr drei-
hundertundsechzigmal auf der Handpresse zu drucken.
Das sind etwa hundertachtzigtausend einzeln zu druckende
Lithographien. Diese Zahl ist um so bedeutungsvoller, als
der Druck im wesentlichen in einer Hand liegt, nämlich
in der Franz Dannenbergers, eines der Inhaber der Litho-
graphischen Anstalt M. W. Lassally in Berlin. Der Druck