von acht Köpfen retten. Auch beim Meißener Porzellan der Sammlung
Buckardt liegt der Schwerpunkt bei den Geschirren, obwohl Kändlers Barocke
plastik aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts in dem Musikanten Nr. 77, der
glänzend bemalten Freimaurergruppe Nr. 80 und der Schäfergruppe Nr. 81
einige sehr ansehnliche Vertreter hat. Ein Meisterstück vollendeter Arbeit
und feinen Geschmacks ist das Jagdservice Nr. 83, das in der Tat alle Vor^
züge aufweist, die man von einem Meißener Service erwarten kann, das als
Geschenk des Dresdener Hofes in die Welt gegangen ist. Auch sonst sind
einige feine Malereien der Heroldrichtung zu bemerken (Nr. 85, 86, 96, 97).
Die größte Bedeutung für die Kunstgeschichte des Porzellans besitzt jedoch
der Porzellankrug Nr. 84, auf dem der Verfasser dieses Katalogs Prof.
Schnorr v. Carolsfeld die fast kryptographischen aber ganz unzweideutigen
Signaturen des Malers Adam Friedrich v. Löwenfinck entdeckt hat. Die auf
Grund enger Verwandtschaft mit bezeichneten Fayencen demselben Maler
mit großer Wahrscheinlichkeit zugeschriebene Meißener Vase der Sammlung
Darmstädter zeigte uns Löwenfinck in Meißen als einen Meister der Veduten
und Hafenbilder; der Krug der Sammlung Buckardt, bisher das einzige von
Löwenfinck bezeichnete Meißener Porzellan, enthüllt ihn als den Maler der
farbenstarken Chinesenbilder mit der goldenen Innenzeichnung und gibt die
Möglichkeit, eine beträchtliche Zahl gleichartiger Meißener Geschirre sicher
zu bestimmen. Damit wird die Frühgeschichte der deutschen Porzellane
malerei einen großen Schritt vorangebracht, was eine eingehende Behandlung
und Auswertung dieser Entdeckung durch Prof. Schnorr v. Carolsfeld bald
erhärten wird.
Was die außerdeutsche Keramik betrifft, so will ich nur kurz noch auf
das apfelgrüne Solitaire von Sevres Nr. 150, auf die Stücke des Orleans^
geschirrs von Nr. 87 aus Tournai und auf die Reihe eleganter Fayencefiguren
Nr. 159—165 aus Niederweiler und Straßburg hinweisen. In der keramischen
Literatur wird der Name der Sammlung Buckardt vornehmlich durch den
Löwenfinck^Krug dauernd erhalten bleiben.
FALKE.
XII
Buckardt liegt der Schwerpunkt bei den Geschirren, obwohl Kändlers Barocke
plastik aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts in dem Musikanten Nr. 77, der
glänzend bemalten Freimaurergruppe Nr. 80 und der Schäfergruppe Nr. 81
einige sehr ansehnliche Vertreter hat. Ein Meisterstück vollendeter Arbeit
und feinen Geschmacks ist das Jagdservice Nr. 83, das in der Tat alle Vor^
züge aufweist, die man von einem Meißener Service erwarten kann, das als
Geschenk des Dresdener Hofes in die Welt gegangen ist. Auch sonst sind
einige feine Malereien der Heroldrichtung zu bemerken (Nr. 85, 86, 96, 97).
Die größte Bedeutung für die Kunstgeschichte des Porzellans besitzt jedoch
der Porzellankrug Nr. 84, auf dem der Verfasser dieses Katalogs Prof.
Schnorr v. Carolsfeld die fast kryptographischen aber ganz unzweideutigen
Signaturen des Malers Adam Friedrich v. Löwenfinck entdeckt hat. Die auf
Grund enger Verwandtschaft mit bezeichneten Fayencen demselben Maler
mit großer Wahrscheinlichkeit zugeschriebene Meißener Vase der Sammlung
Darmstädter zeigte uns Löwenfinck in Meißen als einen Meister der Veduten
und Hafenbilder; der Krug der Sammlung Buckardt, bisher das einzige von
Löwenfinck bezeichnete Meißener Porzellan, enthüllt ihn als den Maler der
farbenstarken Chinesenbilder mit der goldenen Innenzeichnung und gibt die
Möglichkeit, eine beträchtliche Zahl gleichartiger Meißener Geschirre sicher
zu bestimmen. Damit wird die Frühgeschichte der deutschen Porzellane
malerei einen großen Schritt vorangebracht, was eine eingehende Behandlung
und Auswertung dieser Entdeckung durch Prof. Schnorr v. Carolsfeld bald
erhärten wird.
Was die außerdeutsche Keramik betrifft, so will ich nur kurz noch auf
das apfelgrüne Solitaire von Sevres Nr. 150, auf die Stücke des Orleans^
geschirrs von Nr. 87 aus Tournai und auf die Reihe eleganter Fayencefiguren
Nr. 159—165 aus Niederweiler und Straßburg hinweisen. In der keramischen
Literatur wird der Name der Sammlung Buckardt vornehmlich durch den
Löwenfinck^Krug dauernd erhalten bleiben.
FALKE.
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