werden auch besonders aufgeführt, und ebenso die Verzierungen aus geprägter Bronze,
die für die Crossener Möbel charakteristisch sind: „Ein ansehnlich Sortement antiques
englisches Beschläge, Bordüren und Verzierungen in Bronze, zu allen Arten Meublen,
Tapetenleisten und Bilderrahmen“. Weitere hier vorhandene Dinge, die sich auch in
Rosts Verzeichnis finden, sind: „Spieltische, viereckigt zum aufklappen“ (Nr. 80—83),
„Tischtoiletten, zum aufklappen, mit Spiegel, Schreibzeug und bequemen Einrichtungen“
(Nr. 37, 255), Große englische Glaslaternen, mit Verzierungen in Bronze, zu 1. 2. und
drei Lichten, nebst Deckel an einer Bronze?Kette, in Zimmer, Säle zu hängen; von 16
bis 30 thlr.“ (Nr. 43, 85), „Englische Armleuchter in Bronze an die Wand zu hängen, mit
1. 2. und 3 Armen“ (Nr. 154 ff.) und endlich „Französische Laternen mit bunten PorzeL
lainblumen, zu 3 Lichten“ (Nr. 64). Auch die hier so zahlreich vorhandenen Sitzmöbel
dürften zumeist von Rost geliefert sein, denn er führte in seiner Kunsthandlung auch
„Stühle, die Lehnen oval mit Rohr geflochten, der Sitz rund“, sowie „Sophas und
Kanapes eben der Art, zu 1. 2. auch 3. Personen“.
Es kann demnach kaum ein Zweifel sein, daß die Rostische Kunsthandlung zu Leipzig
den größten Anteil an dem Crossener Mobiliar hat, zumal nachzuweisen ist, daß Graf
Heinrich im Jahre 1787 durch seinen Leipziger Bankier an „Chr. Heinr. Rost alhier“
2292 Thaler und 12 Groschen gezahlt hat. Ebensowenig zweifelhaft ist andererseits,
daß Rost nur der Verleger, aber nicht der Verfertiger der von ihm gelieferten Möbel
war. Aus einer seiner späteren Anzeigen geht hervor, daß er diese aus verschiedenen
Tischlerwerkstätten bezog. Eine davon war aller Wahrscheinlichkeit nach die des
Friedrich Gottlob Hoffmann in Leipzig, denn dieser bietet ebenfalls im In?
telligenzblatt des Journals des Luxus und der Moden seine Erzeugnisse in einer Liste an,
die z. T. genau dieselben Dinge mit genau denselben Worten empfiehlt, wie das
Rostsche Verzeichnis. Daß nicht alle der vom Grafen Heinrich gekauften Möbel aus
derselben Tischlerei hervorgegangen sind, lehrt auch der Augenschein; besonders deut?
lieh unterscheiden sich von den übrigen der Schreibtisch mit verstellbarer Platte
Nr. 249, der fast vollkommen dem unteren Teil eines Rollsekretärs des Wörlitzer
Schlosses gleicht (abgebildet bei H. Schmitz, Deutsche Möbel des Klassizismus, S. 14),
und der Schreib? und Bücherschrank Nr. 252, der allerdings etwas später zu datieren ist
als die bisher betrachteten Stücke. Er stimmt nämlich mit einem Kupferstich überein,
den das Journal des Luxus und der Moden im Jahrgang 1791 bringt.
Wieder aus anderen Werkstätten stammt jedenfalls die Holzbildhauerarbeit der
Konsoltische und Pfeiler spiegel, die bei einigen von ganz erlesener
Qualität ist, besonders bei denen des Speisesaales (Nr. 166—169). Daß diese auch von
Rost geliefert sind, wird durch ihre Verwandtschaft mit denen des Roten Damast?
Zimmers bezeugt. Dagegen stammen andere bestimmt aus anderer Quelle. Es hat sich
nämlich eine Rechnung erhalten, nach der Graf Heinrich 1785 durch die Firma Toussaint
in Hanau sechs „Trumeau Spiegel“ und zwei „Centre Spiegels“, teils in vergoldeten, teils
in weiß lackierten und vergoldeten Rahmen bezogen hat. Aus einem weiteren Beleg geht
hervor, daß durch dieselbe Firma 1787 „Spiegelgläser aus der Lohr’schen Fabrik“ be?
schafft wurden.
Auch die durch Bertuch eifrig geförderte Weimarer Kunstindustrie hat zur Ver?
schönerung Crossens beigetragen. So stammen die beiden Gartenvasen aus gelb?
licher Terrakotta (Nr. 240) aus der Werkstatt Martin Klaue rs, dem 1789 zuerst die
Herstellung dieser „Toreutica?Waare“ gelang. Der Klauersche Katalog dieser Erzeug?
nisse seiner „Kunstfabrik“, die heute nicht mehr häufig anzutreffen sind, enthält auch
die Abbildung dieses Modells.
12
die für die Crossener Möbel charakteristisch sind: „Ein ansehnlich Sortement antiques
englisches Beschläge, Bordüren und Verzierungen in Bronze, zu allen Arten Meublen,
Tapetenleisten und Bilderrahmen“. Weitere hier vorhandene Dinge, die sich auch in
Rosts Verzeichnis finden, sind: „Spieltische, viereckigt zum aufklappen“ (Nr. 80—83),
„Tischtoiletten, zum aufklappen, mit Spiegel, Schreibzeug und bequemen Einrichtungen“
(Nr. 37, 255), Große englische Glaslaternen, mit Verzierungen in Bronze, zu 1. 2. und
drei Lichten, nebst Deckel an einer Bronze?Kette, in Zimmer, Säle zu hängen; von 16
bis 30 thlr.“ (Nr. 43, 85), „Englische Armleuchter in Bronze an die Wand zu hängen, mit
1. 2. und 3 Armen“ (Nr. 154 ff.) und endlich „Französische Laternen mit bunten PorzeL
lainblumen, zu 3 Lichten“ (Nr. 64). Auch die hier so zahlreich vorhandenen Sitzmöbel
dürften zumeist von Rost geliefert sein, denn er führte in seiner Kunsthandlung auch
„Stühle, die Lehnen oval mit Rohr geflochten, der Sitz rund“, sowie „Sophas und
Kanapes eben der Art, zu 1. 2. auch 3. Personen“.
Es kann demnach kaum ein Zweifel sein, daß die Rostische Kunsthandlung zu Leipzig
den größten Anteil an dem Crossener Mobiliar hat, zumal nachzuweisen ist, daß Graf
Heinrich im Jahre 1787 durch seinen Leipziger Bankier an „Chr. Heinr. Rost alhier“
2292 Thaler und 12 Groschen gezahlt hat. Ebensowenig zweifelhaft ist andererseits,
daß Rost nur der Verleger, aber nicht der Verfertiger der von ihm gelieferten Möbel
war. Aus einer seiner späteren Anzeigen geht hervor, daß er diese aus verschiedenen
Tischlerwerkstätten bezog. Eine davon war aller Wahrscheinlichkeit nach die des
Friedrich Gottlob Hoffmann in Leipzig, denn dieser bietet ebenfalls im In?
telligenzblatt des Journals des Luxus und der Moden seine Erzeugnisse in einer Liste an,
die z. T. genau dieselben Dinge mit genau denselben Worten empfiehlt, wie das
Rostsche Verzeichnis. Daß nicht alle der vom Grafen Heinrich gekauften Möbel aus
derselben Tischlerei hervorgegangen sind, lehrt auch der Augenschein; besonders deut?
lieh unterscheiden sich von den übrigen der Schreibtisch mit verstellbarer Platte
Nr. 249, der fast vollkommen dem unteren Teil eines Rollsekretärs des Wörlitzer
Schlosses gleicht (abgebildet bei H. Schmitz, Deutsche Möbel des Klassizismus, S. 14),
und der Schreib? und Bücherschrank Nr. 252, der allerdings etwas später zu datieren ist
als die bisher betrachteten Stücke. Er stimmt nämlich mit einem Kupferstich überein,
den das Journal des Luxus und der Moden im Jahrgang 1791 bringt.
Wieder aus anderen Werkstätten stammt jedenfalls die Holzbildhauerarbeit der
Konsoltische und Pfeiler spiegel, die bei einigen von ganz erlesener
Qualität ist, besonders bei denen des Speisesaales (Nr. 166—169). Daß diese auch von
Rost geliefert sind, wird durch ihre Verwandtschaft mit denen des Roten Damast?
Zimmers bezeugt. Dagegen stammen andere bestimmt aus anderer Quelle. Es hat sich
nämlich eine Rechnung erhalten, nach der Graf Heinrich 1785 durch die Firma Toussaint
in Hanau sechs „Trumeau Spiegel“ und zwei „Centre Spiegels“, teils in vergoldeten, teils
in weiß lackierten und vergoldeten Rahmen bezogen hat. Aus einem weiteren Beleg geht
hervor, daß durch dieselbe Firma 1787 „Spiegelgläser aus der Lohr’schen Fabrik“ be?
schafft wurden.
Auch die durch Bertuch eifrig geförderte Weimarer Kunstindustrie hat zur Ver?
schönerung Crossens beigetragen. So stammen die beiden Gartenvasen aus gelb?
licher Terrakotta (Nr. 240) aus der Werkstatt Martin Klaue rs, dem 1789 zuerst die
Herstellung dieser „Toreutica?Waare“ gelang. Der Klauersche Katalog dieser Erzeug?
nisse seiner „Kunstfabrik“, die heute nicht mehr häufig anzutreffen sind, enthält auch
die Abbildung dieses Modells.
12