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https://doi.org/10.11588/diglit.67283#0274
Hof-Gedancken. 5z
Das last er loß und ohne Last/
Dieweil er gar nicht darauff past.
Nun sag mir doch geliebte Seel/
Was dir hierauff ins Hertze fiel ?
Der wird gezüchtigt den GOtt liebt/
So daß er seuffzend offt betrübt/
Doch wer gleich weint und Klag erregt/
Gelücklich ist/ der es verträgt.
XXXVII. Auff die Chat eines wilden
Kaningens/ mir Haust-Katzen
heulend.
Kaningen war gefangen auffder Klingen/
Dieweil es in der Eil nicht wüste weg zu springen/
Es wurd im Hauß gebracht/ die Kinder nahmens an/
Es wurd in eine Hock und kleinen Stall gechsn;
Doch bald nach kurtzer Zeit wüst es sich frey zu machen/
Es biß die Sprossen ab und wischt aus dieser Sachen;
Die Kinder seynd betrübt/ dieweil es wurd gemist/
Doch wo es möchteseyn kein Mensch einmahl ermist.
Nicht einer vomGefind' kan anders was ermessen/
Entweder cs ftp fort/ und von der Katz gegessen;
Doch nach verloffner Zeit/ vernahm man daß der Schatz/
Nicht saß im sorgen Loch/ nein dichte bey der Katz.
Und seht/ sie liebt das Thier gleich ihren eignen Jungen/
Sie spielten unter sich/ und haben fremd gesprungen/
Und noch ein seltners Spiel kam hiervon in der Nacht/
Kaningen und die Katz gehn bcyde auffdie Jacht.
Nun was ich hier bemerck sind zwey verschicdne Dinge/
Und woraus/ wie mich dünckt/ ich diesen Schluß noch bringe:
Ein Thier/ so stets gewohnt daß es im Grünen weid'/
Geht samt der bösen Katz zur trucknen Mahlzeits-Freud;
Und so ein furchtsam Thier muß sich zu Katzen fügen/
Und klettern biß ins Dach und an den Sparren liegen;
Ep denck/ihr Leutedcnckt/was böß'Gescllschafftmacht/
Was ftp/entweder gut / und böse auffgebracht s
Diß muß een Vogt vor all/ und guter Vater wissen:
Gewohnheit/Jugend last ihr eigne Art vermissen;
(D) ; Wer
Das last er loß und ohne Last/
Dieweil er gar nicht darauff past.
Nun sag mir doch geliebte Seel/
Was dir hierauff ins Hertze fiel ?
Der wird gezüchtigt den GOtt liebt/
So daß er seuffzend offt betrübt/
Doch wer gleich weint und Klag erregt/
Gelücklich ist/ der es verträgt.
XXXVII. Auff die Chat eines wilden
Kaningens/ mir Haust-Katzen
heulend.
Kaningen war gefangen auffder Klingen/
Dieweil es in der Eil nicht wüste weg zu springen/
Es wurd im Hauß gebracht/ die Kinder nahmens an/
Es wurd in eine Hock und kleinen Stall gechsn;
Doch bald nach kurtzer Zeit wüst es sich frey zu machen/
Es biß die Sprossen ab und wischt aus dieser Sachen;
Die Kinder seynd betrübt/ dieweil es wurd gemist/
Doch wo es möchteseyn kein Mensch einmahl ermist.
Nicht einer vomGefind' kan anders was ermessen/
Entweder cs ftp fort/ und von der Katz gegessen;
Doch nach verloffner Zeit/ vernahm man daß der Schatz/
Nicht saß im sorgen Loch/ nein dichte bey der Katz.
Und seht/ sie liebt das Thier gleich ihren eignen Jungen/
Sie spielten unter sich/ und haben fremd gesprungen/
Und noch ein seltners Spiel kam hiervon in der Nacht/
Kaningen und die Katz gehn bcyde auffdie Jacht.
Nun was ich hier bemerck sind zwey verschicdne Dinge/
Und woraus/ wie mich dünckt/ ich diesen Schluß noch bringe:
Ein Thier/ so stets gewohnt daß es im Grünen weid'/
Geht samt der bösen Katz zur trucknen Mahlzeits-Freud;
Und so ein furchtsam Thier muß sich zu Katzen fügen/
Und klettern biß ins Dach und an den Sparren liegen;
Ep denck/ihr Leutedcnckt/was böß'Gescllschafftmacht/
Was ftp/entweder gut / und böse auffgebracht s
Diß muß een Vogt vor all/ und guter Vater wissen:
Gewohnheit/Jugend last ihr eigne Art vermissen;
(D) ; Wer