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Chézy, Helmina von
Handbuch für Reisende nach Heidelberg und in seine Umgebungen, nach Mannheim, Schwetzingen, dem Odenwalde und dem Neckarthale — Heidelberg: Joseph Engelmann, 1820

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https://doi.org/10.11588/diglit.61008#0356
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ten Fensterpfeilern, die Ritter zu Pferde. Drey der
letztem, Konrad von Künsberg, Erasmus Schenk
Von Erbach und ein Graf von Leiningen, sind in vol-
lem Turnier - Schmuck dargestellt; von den übrigen
zeichnet sich die Rüstung Herzogs Johann Ernst von
Sachsen durch vortreffliche Arbeit, und die Kaisers
Friedrich NI. durch Pracht aus. Eitel Friedrich Graf
zu Hohenzollern ist, nebst seinem Pferde, so bekleidet,
wie man im Krieg zu erscheinen pflegte. Unter den
Rittern zu Fuß, stehen große, auf ewig in die Ge-
schichte eingeschriebene Namen. Kaiser Maxi-
milian l., Stifter des Landfriedens und des Kam-
mergerichtes — Schwedens Gustav Adolph, der
christlich fromme Held — neben ihm sein Zeitgenosse
Wallenstein, gleich groß im Krieg, doch weit
zurückstehend an Tugenden — Götz von Verli-
eh t n g e n, mit der eisernen Hand, der ehrliche Deut-
sche Ritter, welcher es für seinen Beruf hielt, allem
Unrecht zu steuern, endlich aber im Bauernkriege die
Fassung verlor — ihm zur Seite Georg von Wald-
burg, der Beendiget' dieser kurzen, aber schrecklichen
Empörung. Solche Namen bedürfen nur einer Er-
wähnung , um Erinnerungen an große historische Er-
eignisse zu erwecken; Erinnerungen, die zu mannich-
fachen ernsten Betrachtungen führen können.
Erheiternd ist dagegen ein Blick auf die reiche und
sehr merkwürdige Sammlung alter Glqsmalerep, wo-
mit alle Fenster ausgesetzt sind. Abgesehen von der
kindlichen Einfalt und den possirlichen Verstoßen gegen
das Historische und liebliche, welche sich in den Com-
 
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