Christina <Sachsen-Gotha-Altenburg, Herzogin> [Editor]: Die Still-stehende Sonne: Als Zu letzten Ehren Der ... Fr. Christinen, Verwittbeter Hertzogin zu Sachsen ... Welche ... in der Nacht zwischen den 20. und 21. Decemb. des abgewichenen 1705. Jahres ... vermittelst eines sanfft- und seeligen Todes der Zeitlichkeit entrissen worden, Den 29. Januarii des ... 1706. Jahres ... Eine Christ-Fürstl. Gedächtniß-Predigt gehalten wurde ... (Altenburg, [1706]) [VD18 13204254]

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. Menn dir/ betrübte Ktadt/dir steht die Könne still.
Ach freylich/ Grosser GOTT! bleibt uns die Sonne stehen/
Sie sincket/ sie erstirbt/ sie schliesset ihren Laufs/
Der Glantz/ den wir bißher verwundernd angesehen/
Entzieht sich nun der Welt und höret plötzlich auf.
So wenig nöthig ist/ das Sonnen-Licht zu weisen/
Wenn es den Lages-Lauf auf halben Theil gebracht:
So wenig ist es noth/LHRISTINEN Lob zu preisen/
Das Sie von erster Zeit der Sonne gleich gemacht.
Ein Redner mag den Glantzdes Hohen Hauses melden/
Hier trifft er sicherlich nicht kleine Sternen an;
Man wage seine Kunst an jene Zahl der Helden/
Mit deren Sonnen-Feur sich Murlachvorgethan.
Schreibt/ Lichter/ wieihrkönnt/vondcsVerstandes Proben/
Der als ein heitres Licht an Ihr hervor geblickt.
Und wo ihr tüchtig seyd die Tugend recht zu loben/
So rühmt wie deren Gold die Kirstin ausgcschmückt.
Doch legt die Feder hin/ ihr seyd der Müh entlassen/
Die ihr euch weiter nicht als zum Parnass erhöht.
Schweigt/ eure Künsteln) ist nicht geschickt zu fassen
Was über alles Heer der höchsten Sterne geht.