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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Editor]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 5.1908/​1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.53749#0453
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BÜCHERSCHAU


STARK VERKLEINERTE WIEDERGABE DER GROSSEN AQUARELL-
GRAVÜRE NACH JAN VAN EYCK »MARIA MIT DEM KINDE. AUS
DER I. LIEFERUNG »MEISTERWERKE RELIGIÖSER KUNST«

chem keine rechte Befriedigung, bei anderen Ablehnung.
Größe historischer Auffassung darf man bei Uhde nicht
suchen, hierfür ist er nicht veranlagt. Doch seinen Bil-
dern fehlt es nicht an Gemüt und menschlicher Teil-
nahme an dem, was er zum Objekt seiner Malerei macht.
Unbestritten aber bleibt Uhdes Meisterschaft als Maler

namentlich den Bewunderern der französischen
Landschaftsmalerei der zweiten Hälfte des 19. Jahr-
hunderts stand es fest, daß die deutsche Malerei
ganz rückständig war. Ein genaueres Studium läßt
jene Epoche in besserem Licht erscheinen. Auch
dämmert jetzt die Erkenntnis auf, daß jede Kunst-
epoche aus ihr selbst heraus beurteilt werden muß.
Die Vorzüge der Gegenwart bleiben bestehen, um
ihretwillen brauchen wir gegen die Vergangenheit
nicht ungerecht zu sein.
Die vorstehend angezeigte Publikation erleichtert
es dem Kunstfreund, über Entwicklung und Wert
der Malerei des 19. Jahrhunderts sich nicht zu orien-
tieren. Bis jetzt schien sie darauf auszugehen, von
den älteren Meistern des 19. Jahrhunderts nament-
lich jene Künstler zu berücksichtigen, die bislang
wenig bekannt, wo nicht vergessen waren, und
unter ihnen wieder besonders die Landschafter.
Die religiösen Meister und die Vertreter der Histo-
rienmalerei sind noch zu Wort gekommen. — Heft
7—14 bieten schöne farbige Blätter nach Olde,
Hagen, Brendel, Buchholz,Thedy, Oldach,Wasmann,
Runge, Seibels, Friedrich, Kaulbach, Zügel, Uhde,
Spitzweg, Defregger, Rayski, Richter, Dreber usw.
Die Galerien Europas. Gemälde alter
Meister in farbiger Wiedergabe. Neue
Folge. Zwanzig Lieferungen mit je fünf farbig
reproduzierten Bildern. Abonnementspreis des Hef-
tes 2 M.; einzelne Hefte 3 M. E. A. Seemann in
Leipzig.
Seit unserer Besprechung der ersten vier Liefe-
rungen schritt das begrüßenswerte Unternehmen
rasch vorwärts und es liegen uns nunmehr die
Lieferungen 5—14 vor. Die Hefte 5—10 enthalten
Reproduktionen aus der Eremitage und der Aka-
demie zu St. Petersburg; die Bilder des 11. bis
14. Heftes sind der Alten Pinakothek zu München
entnommen; später folgen die Mailänder Kunst-
schätze. Jedem Bild ist ein kurzer einführender
Text beigegeben. Die Auswahl der Kunstwerke ist
glückliche. Mehrfach sind die in St. Petersburg
befindlichen Werke französischer Künstler berücksichtigt:
so Bilder von Couture, Diaz, Duprd, Jacque, Troyon,
Corot, Meissonier.
Der Pionier. Monatsblätter für christliche Kunst.

eine

im engeren Sinne und wir stimmen Rosenhagen bei,
wenn er ihn als eine der eigenartigsten Erscheinungen
der Gegenwart bezeichnet und wenn er sagt, daß »eine
stattliche Zahl der Leistungen Uhdes in ihrer Art, als
Werke der Malerei wie als Persönlichkeitsäußerungen,
Höhepunkte im künstlerischen Schaffen der
Zeit vorstellen«. Deshalb muß sich jeder mit diesem
Künstler beschäftigen, der in die neue Kunst eindringen
will. Diese Zeitschrift hat denn auch wiederholt Auf-
sätze über ihn veröffentlicht. r. s.
Deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts. Ein-
hundert farbige Faksimile-Reproduktionen nach Gemälden
deutscher Künstler des verflossenen Jahrhunderts. 20 Hefte
zu je 5 Blättern. Preis des Heftes im Abonnement 2 M.
Verlag E. A. Seemann in Leipzig. Heft 7—14.
Bis in die jüngste Zeit herrschte in unserer Gene-
neration eine beschämende Unkenntnis der Kunst der
ersten drei Viertel des vorigen Jahrhunderts. Die Lob-
redner der Vergangenheit pflegten nur mit ein paar
Meisternamen aufzuwarten; aber gerade diese Namen
galten der »modernen« Kritik als Inbegriff der Zurück-
gebliebenheit oder Verirrung. Ein tieferes Eindringen
in die mannigfaltigen Lebensäußerungen der deutschen
Malerei ersparten sich die einen wie die anderen und

Jahresabonnement inklus. Frankozustellung M. 3.—.
Inhalt des 4. Heftes (1. Jan. 1909): Seit wann
sind die Fenster verglast? (Schluß.) Von Max Hasak.
Grünewald bei Berlin. — Die Bilder in unseren Schulen.
Von E. Gutensohn. — Reinigung metallener Kirchen-
geräte.— Entwürfe auf Vorrat?
Zehn Abbildungen (moderne Altarleuchter).

Für die ländliche Wohnung!
Farbige Originallithographien von Georg Winkler.
Blattgröße ca. 65X45 cm, Preis eines Blattes M. 1.50.
Bis jetzt erschienen:
Der heilige Leonhard,
Der heilige Isidor,
Der heilige Nikolaus und
Der heilige Florian.
Diese Bilder muten in ihrer kernhaften und zugleich
gemütvollen deutschen Art sofort traulich an und sind
so recht geeignet, das ländliche Heim in volkstümlicher
Weise künstlerisch zu schmücken. Die Verbreitung dieser
billigen echten »Volkskunst« sollte sich besonders der
hochwürdige Klerus angelegen sein lassen.
Redaktionsschluß: 12. Dez'ember.
 
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