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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 22.1925/​1926

DOI Heft:
Nr. 4 (Dezember 1925)
DOI Artikel:
Garber, Josef: Christliche Kunst in Tirol: anläßlich der Ausstellung "Tiroler Künstler" in Westfalen-Rheinland
DOI Artikel:
Binder, Bruno: Italien und die steirische Gotik
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https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/christliche_kunst1925_1926/0123
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ITALIEN UND DIE STEIRISCHE GOTIK

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WILHELM PRACHENSKY: TIROLER DORF IM SCHNEE


dem alten Geiste zu erfüllen. »Omnia restaurare in Christo« ist auch der modernen Kunst
gegenüber Problem und Aufgabe, zumal sie sich nach dem Losringen von der Materie
einer Verinnerlichung zuwendet und ein neues Ideal suchend wie ein Katechumene auch
in den Vorhof der Kirche getreten ist und auf den Priester wartet, der sie ins Heilig-
tum Gottes führt.

ITALIEN UND DIE STEIRISCHE GOTIK
Von BRUNO BINDER. Vgl. Abb. S. uo
/Charakteristisch für die steirische Renaissance ist bekanntlich die Durchkreuzung der
künstlerischen Einflüsse von Nord und Süd, wodurch jene eigenartigen Kunstschöp-
fungen entstanden, die sowohl nach Deutschland, aber noch stärker nach Italien weisen.
Die Einwirkung Italiens auf die steirische Kunst scheint aber noch manches Jahrhundert
vor die Renaissance zurückzureichen.
Im »Überblick über die steirische Kunstgeschichte« (aus dem Reisehandbuch von Steier-
mark) erwähnt Professor Dr. Johann Ranftl schon für die vorromanische Zeit den Einfluß
Aquilejas auf die Kunst Steiermarks, von der wir allerdings nur sehr schwache Vorstel-
lungen mehr besitzen. Genaue Linien und Wege für diese Jahrhunderte aufzudecken,
wird wohl kaum je möglich sein, denn dazu fehlt es vor allem an dem nötigen Kunst-
besitz.
Daß aber unser Kunstleben auch im Zeitalter der Gotik verhältnismäßig stark unter dem
Einfluß Italiens gestanden sein muß, dafür lassen sich aus der gotischen Plastik recht
interessante Belege erbringen.

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