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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 25.1928/​1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.59007#0079
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BÜCHERSCHAU

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LUDWIG SONNLEITNER-WÜRZBURG: WEIHNACHTSKRIPPE IN HOLZ

aber von unseren Künstlern, die gerade
heute wieder nach der lebendigen inneren Ver-
bindung mit Religion und Kirche sich sehnen.
Zum historischen Verständnis, warum früher
eine große christliche Kunst wie von selbst er-
wachsen mußte, aber auch zur inneren geistigen
Bereicherung und Beseelung könnten diese Texte
für mehr wie einen von wirklich maßgebender
Bedeutung sein. Gegen unser Programm habe
ich jetzt mehr über den Inhalt gesprochen, als
ich wollte. Wer sich mit den Büchern näher be-
schäftigt, wird es begreifen. Der Verlag hat die
Bücher typographisch sehr schön ausgestattet.
Die sehr reiche Illustrierung auf Kunstdruck-
tafeln geschah sicher nicht ohne Verständnis.
Und doch wäre eine viel engere Bindung zwi-
schen Text und Bildern möglich, wenn man mit
tieferem historischem Verständnis die Bilder
ausgewählt hätte. Der erste Band mit den er-
habenen, asketisch wie formal strengen Texten
der Kirchenväter, Asketen und Mönche verträgt
nicht zur Erläuterung Spätgotik, Renaissance

und Barock. Man hätte sich hier vollständig
auf alte Miniaturen (die gar nicht beigezogen
wurden), Mosaiken, Fresken und Plastiken des
5.—13. Jahrhunderts beschränken müssen.
Material wäre zur Genüge vorhanden. Die beste
Übereinstimmung bietet der zweite mittelalter-
liche Band. Beim dritten hätte man dagegen auf
mittelalterliche Darstellungen verzichten müssen.
Ausdrücklich sei hervorgehoben, daß die Illu-
strationen sehr schön und klar gedruckt sind, so
daß unsere Kritik nur eine relative ist, die den
Grundwert der Bücher nicht beeinträchtigt.
Im selben Verlag erschien ein männlich star-
kes und frohes Betrachtungsbüchlein: P. Daniel
Considine S. J., Frohes Gehen zu Gott,
autorisierte Übertragung aus dem Englischen
(16 °, 144 S. und 11 Bilder in Kupfertiefdruck, geb.
M. 2.40). Gute ausgewählte Bilder nach alten
und modernen Meistern, schöne Typen, guter
Einband und gefälliges Format entsprechen dem
wertvollen, für Leute im tätigen Leben bestimm-
ten Inhalt.
 
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