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Baldachin-Architektur mit der entsprechenden Ornamentik, jenen reichen und
phantasievollen, mehr horizontal gliedernden Styl, welcher zur Zeit der italie-
nischen Kunstblüthe aus denr römischen Triumphbogenstyl und überhauyt aus
antiken Elementen sich herausgebildet hat. Ebenso trägt der sigürliche Theil
Darstellungen aus der Leidensgeschichte Christi und der Ayostelgeschichte das
Gepräge jener sreieren Gestaltung, wie sie die volle Entsaltung der Kunst des
außklingenden Mittelalters mit sich brachte. Gehen wir zur Beschreibung der
einzelnen Entwürfe über.
Die Darstellung, welche das erste Fenster schmückt, zeigt uns „Christus
am Oelberg". Wir erblicken, im Gebet versunken, die Gestalt des Heilandes,
zu dem sich in einem Strahl von oben der Engel mit dem Kelche neigt. Vor
dieser Gruppe, welche den Mittelpunkt der Darstellung bildet, im Vordergrund
liegen die schlafenden Jünger; während man in den, Lurch Säulen von diesem
Mittel-und Hauptbild getrennten Nebenräumen Judas, die Häscher herbeiführend,
sieht. Jn dem Fenster darüber wird die Darstellung der „Auferstehung" ihren
Platz sinden. Die beiden übereinander liegenden folgenden Fenster enthalten
„die Kreuzigung" und „die Himmelfahrt"; zwei Kompositionen von hoher Schönheit.
Wie in seiner Bilder-Bibel ist es dem Künstler auch hier gelungen, den großen,
welt- und herzerschütternden Moment, da der Herr der Herrlichkeit den letzten
Zoll seiner Knechtsgestalt entrichtet, da er sein Haupt neigt und spricht: „es
ist vollbracht", in seiner ganzen Bedeutung aufzufassen und darzustellen. Eine
ebenso meisterhafte Darstellung ist der zweite Entwurf, anf dem „der Siegesfürst,
von Himmelsglanz umflossen", von Engeln umschwebt, mit ausgebreiteten Armen
guswärts zum Vater fährt, während ihm die Jünger staunend nachblicken.
Wie eine Siegeshymne klingt es freudig in den Zug und Schwung der Linien,
in den Tönen der Farben durch die ganze Darstellung. Die Entwürfe zu dem
fünften und sechsten Fenster zeigen „die Ausgießung des heil. Geistes" und
„die Grablegnng". Die letztere Darstellung besonders ist in den wenigen um
den Körper Christi gruppirten Gestalten, durch die Tiefe und Jnnigkeit der
Empsindung, von ergreifender Wirkung und läßt den ganzen vollen Akkord der
Schmerzenstöne am Grabe des Erlösers in uns anklingen. Das große, in
einem Seitentheil des Ouerschifses der Kircho befindliche, siebente Fenster endlich,
enthält in seinem oheren Haupttheil „Pauli Bekehrung"; eine Darstellung, in
der Großheit nnd Bewegtheit der Handlung, voll jener Kraft und jenes dra-
matischen Lebens, welches von jeher die Darstellungsweise des Meisters ausge-
zeichnet hat. Von Engeln getragen, eine glänzende Erscheinung, schwebt Christus
dem Saulus entgegen, der, neben seinem bäumenden Pferde, zwischen seinen
geblendeten Begleitern. erschrocken und fragend nach der ungewöhnlichen Helle,
die ihm entgegenglänzt, zu Boden gesunken ist. Unterhalb vieser Darstellung
besindet sich ein kleineres, dreigetheiltes Bild, dessen größerer mittlerer Theil
uns den „Besuch des Ananias bei Paulus" zeigt, während die beiden Seiten-
theile „Männer und Frauen der verfolgten Christengemeinde" vorführen, die
für ihre Dränger beten.
Der umrahmende architektonische Theil der Malereien mit seinen Gliedern,
Säulen, Bogen, Laubgewinden, stimmt mit den figürlichen Darstellungen
harmonisch zusammen. Alles ist groß und klar angeordnet und komponirt. Ohne
Baldachin-Architektur mit der entsprechenden Ornamentik, jenen reichen und
phantasievollen, mehr horizontal gliedernden Styl, welcher zur Zeit der italie-
nischen Kunstblüthe aus denr römischen Triumphbogenstyl und überhauyt aus
antiken Elementen sich herausgebildet hat. Ebenso trägt der sigürliche Theil
Darstellungen aus der Leidensgeschichte Christi und der Ayostelgeschichte das
Gepräge jener sreieren Gestaltung, wie sie die volle Entsaltung der Kunst des
außklingenden Mittelalters mit sich brachte. Gehen wir zur Beschreibung der
einzelnen Entwürfe über.
Die Darstellung, welche das erste Fenster schmückt, zeigt uns „Christus
am Oelberg". Wir erblicken, im Gebet versunken, die Gestalt des Heilandes,
zu dem sich in einem Strahl von oben der Engel mit dem Kelche neigt. Vor
dieser Gruppe, welche den Mittelpunkt der Darstellung bildet, im Vordergrund
liegen die schlafenden Jünger; während man in den, Lurch Säulen von diesem
Mittel-und Hauptbild getrennten Nebenräumen Judas, die Häscher herbeiführend,
sieht. Jn dem Fenster darüber wird die Darstellung der „Auferstehung" ihren
Platz sinden. Die beiden übereinander liegenden folgenden Fenster enthalten
„die Kreuzigung" und „die Himmelfahrt"; zwei Kompositionen von hoher Schönheit.
Wie in seiner Bilder-Bibel ist es dem Künstler auch hier gelungen, den großen,
welt- und herzerschütternden Moment, da der Herr der Herrlichkeit den letzten
Zoll seiner Knechtsgestalt entrichtet, da er sein Haupt neigt und spricht: „es
ist vollbracht", in seiner ganzen Bedeutung aufzufassen und darzustellen. Eine
ebenso meisterhafte Darstellung ist der zweite Entwurf, anf dem „der Siegesfürst,
von Himmelsglanz umflossen", von Engeln umschwebt, mit ausgebreiteten Armen
guswärts zum Vater fährt, während ihm die Jünger staunend nachblicken.
Wie eine Siegeshymne klingt es freudig in den Zug und Schwung der Linien,
in den Tönen der Farben durch die ganze Darstellung. Die Entwürfe zu dem
fünften und sechsten Fenster zeigen „die Ausgießung des heil. Geistes" und
„die Grablegnng". Die letztere Darstellung besonders ist in den wenigen um
den Körper Christi gruppirten Gestalten, durch die Tiefe und Jnnigkeit der
Empsindung, von ergreifender Wirkung und läßt den ganzen vollen Akkord der
Schmerzenstöne am Grabe des Erlösers in uns anklingen. Das große, in
einem Seitentheil des Ouerschifses der Kircho befindliche, siebente Fenster endlich,
enthält in seinem oheren Haupttheil „Pauli Bekehrung"; eine Darstellung, in
der Großheit nnd Bewegtheit der Handlung, voll jener Kraft und jenes dra-
matischen Lebens, welches von jeher die Darstellungsweise des Meisters ausge-
zeichnet hat. Von Engeln getragen, eine glänzende Erscheinung, schwebt Christus
dem Saulus entgegen, der, neben seinem bäumenden Pferde, zwischen seinen
geblendeten Begleitern. erschrocken und fragend nach der ungewöhnlichen Helle,
die ihm entgegenglänzt, zu Boden gesunken ist. Unterhalb vieser Darstellung
besindet sich ein kleineres, dreigetheiltes Bild, dessen größerer mittlerer Theil
uns den „Besuch des Ananias bei Paulus" zeigt, während die beiden Seiten-
theile „Männer und Frauen der verfolgten Christengemeinde" vorführen, die
für ihre Dränger beten.
Der umrahmende architektonische Theil der Malereien mit seinen Gliedern,
Säulen, Bogen, Laubgewinden, stimmt mit den figürlichen Darstellungen
harmonisch zusammen. Alles ist groß und klar angeordnet und komponirt. Ohne