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Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — 21.1879

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Nr. 7 (1. Juli 1879)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42372#0104
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würfen des Prof. Psannschmidt in Berlin erhalten hat, bittet dringend um Her-
zen und Hände, welche gleichen Farbenschmuek für seine Zwei Nachbarn stiften,
ohne welchen es nur ein halbes Leben führen kann.
Der etwas kleine Altar ist in romanischem Stil einfach aus Stein her-
gestellt, und hat vorn und hinten silberbronzirte Kommuniongitter aus Schmied-
eisen. Ebenso einfach verziert ist der achteckige, von einer runden Säule auf
achteckigem Fuße getragene Taufstein. Die achteckige, steinerne Kanzel, auf
gleichfalls runder Säule ruhend, ist an den südöstlichen Pfeiler der Vierung an-
gelehnt, unter welchem bedeutungsvoll der Grundstein liegt. Die ziemlich steil
und schmal mit zwanzig Stufen zu ihr emporführende Treppe ist ebenfalls von
Stein und mit silberbrouzirtem, schmiedeisernem Geländer versehen. Der Schall-
deckel aus Eichenholz hat streng romanische Form. Anmuthig sind die styl-
gemäßen Standleuchtcr auf den Emporen und die Hänge- und Armleuchter an den
Wänden und Gewölben. Kanzel, Taufstein und Altar ist durch milde und kunst-
reiche Frauenhand mit prächtigen Gewändern und Teppichen reichlich ausgestattet.
Ein kostbarer, durch freiwillige Beiträge erworbener Kruzifipus aus Silber
getrieben an goldeuem, romanisch verziertem Kreuze, jener matt, dieses in vollem
Glanze, beherrscht den Altar. Die wunderschönen heiligen Gefässe für Taufe
und Kommunion, gleich dem Kreuzbild nach Dollingers stylvollen Entwürfen
von Goldarbeiter Schwert hier meisterhaft ausgeführt, sind von Ihrer Majestät
der Königin Olga gestiftet.
lieber diese Herrlichkeiteu werden wir später genauer berichten. Für heute
beschränken wir uns darauf, folgende, vorn Baumeister selbst uns nebst Grund-
riß und Innenansicht freundlich dargebotene Baubeschreibuug anzufügen.
Der Grundriß der Kirche zeigt eine dreischiffige Anlage mit l0,5iu im
Lichten weitem Mittelschiff und zwei 1,5nr im Lichten weiten Seitenschiffen; das
Langschiss wird gekreuzt durch Querschisfe mit denselben Dimensionen und hinter


Grundriß der Gnrniscnikirche in Stuttgart (zur ebenen Erde und Empore).
 
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